Borderlands 3 - Test / Review

Nur gut oder ein Must-have?

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Mehr Komfort, bitte

Einer der Punkte, in denen "Borderlands 3" zulegen konnte, ist der allgemeine Spielkomfort. Während ihr im Vorgänger noch bei jeder Beutekiste manuell auch die Munition für eure Waffen einsacken musstet, reicht das Öffnen einer Kiste nun aus. Gibt es in eurem Munitionsstauraum, den ihr mit Ingame-Geld vergrössert, noch Platz, wandern nach dem Öffnen die Magazine automatisch und ohne weiteren Knopfdruck in euer Inventar.

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Wie gehabt zumeist vorbildlich ist der Zielmarker, der euch von wenigen Ausnahmen abgesehen zielgenau zu Objekten oder Wegpunkten führt - gerade in Fahrzeugabschnitten auch mit einer Art Brotkrumensystem, wie ihr das so ähnlich aus "Horizon: Zero Dawn" kennt. Ziellos in der Gegend lauft ihr in "Borderlands 3" jedenfalls nicht umher und steht auch sonst nie auf dem Schlauch, was ihr als Nächstes tun könntet.

Dezent verbesserte Grafik

Gearbox Software setzt in "Borderlands 3" wie gehabt auf einen comicartigen Cel-shading-Look, wie ihr ihn aus den vorherigen Teilen kennt. Dank höherer Auflösung und insgesamt besseren Texturen kommt das Spiel deutlich schärfer daher. Allzu klar sieht man aber nicht, dass die Vorgänger fünf, sieben und zehn Jahre mehr auf dem Buckel haben und für deutlich leistungsschwächere Endgeräte entwickelt wurden. Immerhin reduzierte Gearbox die Anzahl an Texturnachladern, die etwa in "Borderlands 2" noch beim Öffnen jeder einzelnen Beutekiste zu sehen waren.

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Dramatisch sind die eher dezenten Sprünge bei der Grafik aber ohnehin nicht, da "Borderlands" eher mit seinem allgemeinen Grafikstil, der effektreichen Darbietung mit brennenden Gegner oder auch den schönen Animationen beim Nachladen der Waffen punktet. Luft nach oben wäre jedoch gewesen. Kleinere Bugs, bei denen etwa Tutorialhinweise oder Icons sichtbar bleiben, anstatt nach einer gewissen Zeit ausgeblendet zu werden, lassen sich leicht beheben und spielen deshalb beim Gesamteindruck letztlich keine Rolle.

Fazit

Fans der "Borderlands"-Reihe kommen mit dem neuesten Serienteil definitiv auf ihre Kosten, denn sie erhalten neben einigen kleineren Verbesserungen vor allem mehr vom Gleichen: spektakuläre Kämpfe, ein wahres Füllhorn an Waffen sowie einen derb-bescheuerten Humor, wie ihn nur Gearbox Software in dieser Form beherrscht. Das US-Studio wagt sieben Jahre nach "Borderlands 2" und immerhin fünf nach dem von 2K Australia entwickelten "Pre-Sequel" jedoch keine grossen Experimente und entwickelt die Reihe letztlich nicht entschieden weiter. Das macht "Borderlands 3" nicht zu einem schlechten Spiel, führt aber zu Abnutzungserscheinungen, die mit mehr Mut zu Neuem hätten verhindert werden können. Die alten Schwächen beim Movement und bei Teilen des Gunplays bleiben zudem (auf den Konsolen) erhalten, was "Borderlands 3" besonders für geneigte Serieneinsteiger weniger attraktiv macht. Unterm Strich ist der dritte Teil ein guter Loot-Shooter, aber kein Must-have.

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