Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain - Test

Ein wahres Meisterwerk, nur ganz anders

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 4

Die Spielmechaniken: Open-World, neu gedacht

Es ist entbehrt nicht einer gewissen Ironie, das ausgerechnet aus der konservativsten Spielekultur, aus Japan, eines der besten Open-World-Spiele erscheint, das je entwickelt wurde. Der Vergleich zu „GTA 5“ macht hierbei keinen Sinn, dafür sind die Games zu verschieden. Vielleicht schon eher zu „Far Cry 4“, doch dafür ist das Spiel von Ubi zu klein gedacht. „Metal Gear Solid 5“ fühlt sich deshalb so komplett und grossartig an, weil ihr nicht nur der Agent und Soldat seid, der Befehle ausführt, sondern der General, der Kommandeur, ja quasi der CEO einer privaten Armee. Ihr entscheidet, in welchen Bereichen ihr eure Teams in der neuen Motherbase einteilt: Research & Development? Dann gibt’s neue Waffen, wird der rollende Kampfroboter DDroid weiterentwickelt. Intel? Dann werdet ihr von Spionen mit Informationen wie Standorten feindlicher Scharfschützen und Analysen des Einsatzgebietes versorgt. Und auch wenn „MGS 5“ eine ziemlich abgefahrene Geschichte erzählt, arbeitet es mit einem sehr bodenständigen Gameplay, das tief in der Authentizität verankert ist.

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Denn Big Boss spricht kein russisch oder Suaheli, die Soldaten und Charaktere sprechen aber alle in ihrer Muttersprache. Wollt ihr sie belauschen, müsst ihr euch überlegen, wie ihr an einen Übersetzer kommt. Dafür investiert ihr in euer Intel-Team, quasi eine Art hauseigene CIA, die militärische Satelliten anzapft und Spione entsendet, um euch zu sagen, wo gerade ein Übersetzer der entsprechenden Sprache gefangen gehalten wird. Ihr müsst dann entscheiden: ist es das Risiko wert, schliesslich würde ein Angriff die Alarmstufe in der ganzen Region erhöhen. Und diese Authentizität, die es nur ganz selten in Spielen gibt, geht ja noch weiter: wenn ihr sterbt, respawnt ihr – kennt man ja. Allerdings wird nicht das Gedächtnis der Soldaten gelöscht, die ihr gerade attackiert habt. Versucht ihr auf einem Staudamm, wo es sehr schwer ist zu Schleichen, Wachposten per Sniper niederzustrecken, befiehlt der Kommandant jetzt Kevlarwesten und Helme anzulegen. Generell ist die K.I. ziemlich wehrhaft, was mich persönlich durchaus beeindruckt hat. Gerade die Russen sind nicht zimperlich und befehlen ohne mit der Wimper zu zucken einen massiven Artillerieangriff auf meine Position oder schicken Kampfhubschrauber, die mein DHorse-Pferdchen ruck zuck durchlöchern.

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