Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain - Test

Ein wahres Meisterwerk, nur ganz anders

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 4

Fazit

„Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain“ ist ein Meisterwerk geworden, das ist wenig überraschend. Es ist schliesslich ein Spiel von einem der besten Studios der Welt. Doch überraschend ist, wie es das erreicht: gar nicht so sehr narrativ, schliesslich zeichnete sich „Guns of the Patriots“ vor allem durch seine cineastische Inszenierung aus. Es war ein exzellent geschriebener Hollywood-Film, unterbrochen von Gameplay. „MGS5“ ist ganz anders, es erzählt noch immer eine packende Geschichte, hat toll geschriebene Charaktere, viele Facetten, wühlt auf und macht nachdenklich. Doch es konzentriert sich sehr viel mehr auf Spielmechaniken und Gameplay-Gefühl als sein direkter Vorgänger. „Ground Zeroes“ deutete schon hin auf diese neue Ära: es war nur eine Basis, aber mit hunderten Möglichkeiten sie zu knacken. „The Phantom Pain“ jetzt ist 200 Mal grösser und arbeitet mit viel mehr Systemen, die alle erstaunlich gut ineinander greifen: mit Intel-Teams und Waffenwissenschaftlern, mit Helikoptern für Luftangriffe und DDog, der euch ans Herz wachsen, aber auch automatisch für Aufklärung sorgt. „MGS 5“ ist ein Spiel, das den Open-World-Gedanken insofern revolutioniert, weil ihr wirklich alles machen könnt.

Das fängt bei so skurrilen und völlig absurden Hinterhalten an, in denen ihr DHorse befehlt auf die Strasse zu kacken, ein Jeep darauf ausrutscht, die Soldaten benommen sind und ihr so leichter einen Übersetzer kidnappen könnt. Und das geht weiter mit dem metallischen Arm von Big Boss, der sich mit einem Elektroschocker ausrüsten lässt. Oder einem aufblasbaren Venom Snake, den ihr irgendwo als Ballonpuppe hinwerft, so Wachen verwirrt und sie umgehen könnt. Und es geht weiter mit den vielen Upgrade-Pfaden, die für Quiet zur Verfügung stehen. Einer Figur, die sich zum zentralen Anker der Geschichte entwickelt und vermutlich die verrücktesten Wendungen durchlebt, die ihr je erlebt habt. Sie nämlich kann den Slingshot erlernen – damit feuert sie auf Granatenhälse, katapultiert sie in Richtung eines Kampfhubschraubers und bringt ihn so zum Absturz.

Bleibt eigentlich nur noch eines zu sagen: Danke Hideo Kojima, bitte, bitte gehe nicht zu Tencent, wo du den Rest deines Lebens Billig-Spielchen zusammenklöppeln müsstest.

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