Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain

Der beste Marketing-Gag des Jahres: Metal Gear Solid 5 enthüllt

Vorschau Benjamin Kratsch

3. Skills für Kills: Rollenspielelemente machen alles besser

Rollenspielelemente gelten als Motivationsmotor und Spassgarant in jedem Shooter, warum nicht auch in "The Phantom Pain"? Ein Skillsystem würde hervorragend zur neuen Open World-Ausrichtung passen. Dabei heimsen wir mehr Erfahrungspunkte ein, wenn wir während einer Mission nicht entdeckt werden und uns an Wachen vorbeischleichen oder diese sanft schlafen legen. Nach jedem Einsatz werden die Zähler verrechnet und mit freischaltbaren Talenten belohnt – „Hitman: Absolution“ lässt grüssen. Unterdessen muss aber die Balance gewahrt werden, fette Maschinengewehre und Overkill-Features wirken im taktisch angehauchten Spionage-Thriller eher fehl am Platz. Vorstellbar wären zum Beispiel Schadens- und Gesundheitsboni, diverse Waffenaufsätze und Camouflagemuster. Generell wünschen wir uns den Überlebenskampf gegen die Natur aus „Metal Gear Solid „3 wieder. Ein paar Tiere erlegt, die Kadaver verarbeitet und sich eine neue Tarnung gebastelt - entsprechende Talente machen's möglich. 

4. Survival of the Fittest: Medizin als Waffe

Seit „Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots“ wissen wir, wie sich ein gealterter Kriegsveteran fühlt. Ergraut, von Gelenkschmerzen geplagt und zur Hälfte durch seinen Hightech-Anzug am Leben gehalten, wirkte Solid Snake wie ein Häufchen Elend. Da der Hauptcharakter von "The Phantom Pain" ebenfalls unter Drogen zu stehen scheint und überdies mit eklatanten Psychosen zu kämpfen hat, können wir nur hoffen, dass er nicht an Coolness und Agilität einbüsst. Unser Apell daher an die Entwickler: Lasst die Medizin im Schrank! Wir wollen uns nicht allenthalben irgendwelche Pillen reinstopfen, um gerade laufen zu können. Das wäre wie ein Jason Statham auf einem Fahrrad, wie ein Silvester Stallone im Seniorenheim. Wir hätten allerdings nichts dagegen, entsprechende Medikamente zu unserem Vorteil einzusetzen, zumal sich im Krankenhaus tödliche Injektionen finden lassen dürften, die wir unseren Feinden hinterrücks in die Halsschlagader rammen. Halluzinationen und Tagträume eignen sich zwar hervorragend, um bei den Spielern Gänsehaut auszulösen. Sie dürfen aber nicht zum Handicap ausarten und dem Spielspass im Wege stehen.

5. Eine Symbiose aus Film und Spiel - mehr Interaktivität

Angeblich hegte Hideo Kojima ja schon als kleines Kind den Traum, eines Tages Filmregisseur zu werden. Dieser Wunsch spiegelt sich in allen Metal Gear Solid-Teilen wieder - kaum ein anderes Videospiel beinhaltet so lange Filmsequenzen. Kaum hat man einen Endgegner umgepustet, wird erst einmal palavert, das Geschehen umrissen und mit allerhand tiefgründigen Dialogen und spektakulären Effekten untermauert - bis zu 90 Minuten, ohne Pause. Während Fans diese epische Mischung aus Film und Spiel vergöttern, reagieren viele Spieler gelangweilt, weil sie ständig den Controller beiseitelegen müssen. Warum also nicht die cineastischen Sequenzen nutzen, um eine Geschichte zu erzählen und gleichzeitig den Spieler zu fordern, etwa mit Reaktionsspielchen, knappen Dialogoptionen oder Entscheidungen, die zwischendurch getroffen werden müssen? Gerade die knappen Antwort-Fenster machen einen Grossteil des Spannungsbogens von „The Walking Dead“ aus. „Metal Gear Solid ist“ war schon immer ein Story-Epos, es könnte den Spieler aber in den Handlungsverlauf involvieren, ihn zum Akteur machen, anstatt ihn zum Zuschauer zu degradieren.

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