Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain

Sea Hawk Down & Quiets Sex-Skandälchen

Vorschau Benjamin Kratsch

Sea Hawk Down. Und nun?


Kojima will offensichtlich demonstrieren wie wichtig es ist vorher sein Köpfchen einzuschalten und erst dann zu handeln. In der Präsentation vergisst er -  wohl absichtlich – die Luftabwehr-Massnahmen der US-Marines. Zwei Anti-Air-Batterien schützen die Basis, eine davon feuert auf den Sea Hawk und lässt ihn abschmieren. Cool: Früher wäre so eine Szene ein geskriptetes Event gewesen, heute ist es ein Fauxpas, der dem Spieler unterlaufen ist. Hätten wir den Helikopter in einem sicheren Areal landen lassen, wäre die Flucht aber auch nicht 100 prozentig geglückt.

Vielmehr müssen wir uns zum Landeplatz durchschlagen, darauf hoffen das die Gunner an den MGs die feindlichen Wellen abwehren können, an Bord springen und von dort aus dafür sorgen das keine Einheiten mit Javelin-Raketenwerfer nachrücken, die den Hubschrauber ruck zuck ins Taumeln bringen. Unklar bleibt allerdings inwiefern Hideo hier gewisse Rollenspielelemente reinbringen will. Ubisoft Montreal, die Macher von „Assassin’s Creed 4: Black Flag“ bezeichnen die Jackdaw, das Schiff des Spiels schliesslich gerne in Interviews als eine Art Enterprise. Eigentlich wäre es cool, wenn wir den Helikopter besser panzern oder mit moderneren Abwehrmassnahmen ausstatten könnten. Marine 1, der Hubschrauber des US-Präsidenten verfügt beispielsweise über Flares, die hitzegesteuerte Raketen verwirren und so die Maschine schützen.



Quiet: Zu viel Sexappeal ist auch nicht gut fürs Geschäft

Netzstrumpfhose; Hot-Pants und einen Hauch von nichts trägt Quiet in „Metal Gear Solid 5“. Die Scharfschützin ist darüberhinaus stumm, was diverse Pressevertreter direkt zur Aussage verleiten liess Kojima wolle hier sein Frauenbild demonstrieren. Das Fass zum überkochen brachte dann eine Aussage Kojimas, er habe seine Designer dazu angehalten Quiet mehr Sexappeal zu verschaffen – „weil er damit Figuren verkaufen und Cosplayer glücklich machen könne“, so der Creative Director via Twitter. Den Fehler hat Hideo Kojima nun eingeräumt und erklärt, dass hier offensichtlich einige Missverständnisse entstanden seien: Eine befreundete Cosplayerin hatte ihn um das Material gebeten. Offiziell hätte er das nicht rausgeben dürfen, daher habe er das Charakter-Artwork auf Twitter gepostet. Nun folgt aber nicht nur die Cosplayerin Kojima, sondern 277,860 weitere Menschen. Darunter David Ellis, Designer von „Halo 5“-Entwickler 343 Industries. Er bezeichnete das Bild, welches Quiet mit einem schwarzen Bikini-Oberteil, diversen Patronengürteln und einer Netzstrumpfhose zeigt, die so durchlöchert ist das ihr Tanga durchblinzelt – als geschmacklos. Ellis benutzte gar das englische Wort „disgusting“, was für „abstossend, ekelhaft, widerlich“ steht.

Er twitterte: 

„Es ist mir egal, ob ich jetzt Probleme bekomme. Dieses Charakter-Design ist widerlich. Unsere Industrie ist besser als das hier...“



Sogar das dänische Modell Stefanie Joosten, die für Quiet die MoCap-Aufnahmen gemacht hatte und nach deren Vorbild der Charakter designt wurde, zeigte sich auf einem Event in Los Angeles im Vorfeld der Tokyo Game Show durchaus überrascht.
Kojima sowie sein Chief-Character-Artist Yoji Shinkawa, der bereits an allen „Metal Gears“ mitgearbeitet hat machten jedoch klar, das es in der Geschichte einen Grund gäbe, warum sich Quiet so kleidet. Entweder steckt dahinter deutlich mehr als wir denken oder es war nur ein Ausrutscher, schliesslich zeichnet Shinkawa für einige der besten Boss-Artdesigs verantwortlich, die die Spieleindustrie je gesehen hat.

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