Yaiba: Ninja Gaiden Z

Wir nennen es Farbrausch auf Drogen, Japaner nennen es Alltag

Vorschau Benjamin Kratsch

Wir nennen es Farbrausch auf Drogen, Japaner nennen es Alltag


Japan tickt ja ganz anders als der Westen. Während wir in Europa und den USA extrem viel Wert auf Production Value legen, also starke schauspielerische Leistung, exzellente Synchronsprecher, tolle Lichtspiegelungen sowie, Mimik und Gestik, die in einem „The Last of Us“, „Battlefield 4“ oder nächstes Jahr „Quantum Break“ so echt aussehen, das man sich schon Sorgen machen muss, ob wir in ein paar Jahren überhaupt noch echte Schauspieler im Kino sehen werden. Das sind die Titel, die hierzulande ziehen, in Japan mag man es eher schrill. Und schrill ist wohl auch die richtige Bezeichnung für das ganze Projekt „Yaiba: Ninja Gaiden Z“:

Die Kamera tanzt Tango, die wechselt so schnell und wild hin und her, daran muss man sich wohl erstmal gewöhnen und generell etwas leidensfähig sein. „Yaiba“ ist definitiv kein Triple-A-Titel, es will viel mehr als eine Art surreales Cel-Shading-Kunstwerk verstanden werden. Darauf muss man sich einlassen können, aber es macht Spass. Diese wilden Übergänge von der einen in die andere Szene, wo ihr in der einen Sekunde noch euer Katana in den Bauch eines umherhüpfenden Clowns rammt und im anderen mit Hilfe einer Kette, die bei Cyborgs praktischerweise direkt aus dem Arm schiesst, durch zerbombte Hochhaus-Schluchten schwingt.

Inafune macht das sehr clever, denn er kann mit der Geschwindigkeit und dem Farbrausch das völlig chaotische und wenig orchestrierte Gameplay übertünchen. Nur in den Eins-gegen-Eins-Situationen, beispielsweise gegen jenen beschriebenen Clown, der Seifenblasen in die Luft wirbelt, die explodieren und mit einer Art endlosen Messerkette vor eurer Nase herumwirbelt, entsteht eigentlich das Gefühl eines kontrollierten Kampfes. Der Rest ist pures Chaos.

 

Kommentare

Yaiba: Ninja Gaiden Z Artikel