Fazit: Westlicher Ansatz? Nö, von Kopf bis Fuss völlig abgedreht japanisch. Und das ist gut so!
So spannend das Interview auch war, so richtig umgesetzt hat Inafune bislang nicht, was er verspricht. „Yaiba“ ist durch und durch japanisch, vom Fuss bis zum Kopf, vom absurden Design über die unruhige Kamera bis zum Kampfsystem. Es wie Lollipop Chainsaw ohne Brüste. Das ist auch gar nicht schlimm, wir alle wissen ja wie beliebt das amerikanisierte, sprich auf „Call of Duty“ getrimmte „Resident Evil 6“ bei den Fans ankam. Insofern gibt’s eigentlich nur zwei Möglichkeiten für eher kleine Studios wie Team Ninja: Entweder brauchen sie brillante Autoren, exzellente Schauspieler, Regisseure, teure Grafik-Engines und Budgets im Bereich um die 50 Millionen Dollar.
Oder sie entwickeln kleine, nette, echt gemachte und nach Handarbeit riechende Projekte wie „Yaiba: Ninja Gaiden Z“ mit tollen Ideen: Jede Stage hat ein anderen Farb-Charakter, manche sind neon-grün angehaucht, andere betäuben förmlich die Sonne mit gleissendem Sonnenlicht, wider andere erinnern an Hightech-Purismus. Es fehlt allerdings eine Menge Polishing, das Team muss also brutal Gas geben. Die Kameraübergänge sollten zumindest nicht ganz so rasant vonstatten gehen und das Zombie-Gemetzel braucht signfikant mehr Struktur, Lollipop Chainsaw war hier schon etwas stärker. Zu oft haben wir das Gefühl einfach nur irgendwelche Knöpfe zu drücken, weil wir vor lauter Untoten kaum den Helden im Blutbad entziffern können. Aber die Abwechslung stimmt, weil sich Inafunes Team immer neue Gegnertypen einfallen lässt und dabei der morbide Humor von Team Ninja nicht zu kurz kommt.Hmm, was machen wir denn mal mit einem übel riechenden, fetten Untöten, der in der Kanalisation rumstromert und uns mit Magensäure und Stromschlägen malträtiert? Klar könnten wir ihm den Kopf abschlagen, aber das ist ja langweilig. Wie wäre es denn unsere mechanische Hand einzusetzen um dem Schlurfbierbauch die Eingeweide rauszureissen? Die Magensäure können wir schliesslich auch gut für die Zombiejagd gebrauchen.