LEGO City Undercover

LEGO-GTA meets Quatsch Comedy Club

Test Nico Schluchter getestet auf Nintendo Wii U

Nach einer langen Zeit ohne Spielefutter für die Nintendo Wii U, welche deswegen von vielen Kritikern bereits abgeschrieben wurde, erwarten zahlreiche Zocker Nachschub. Mit "Monster Hunter 3: Ultimate" dürften zwar immerhin die Japaner wieder für einige Monate bedient sein, nicht aber die meisten Westländer. Diese Aufgabe mutet Nintendo, schliesslich haben sie das Werk höchstpersönlich in Auftrag gegeben, nun "Lego City: Undercover" zu. Um euch verraten zu können wie sich das Spiel schlägt, haben wir uns auf Verbrecherjagd nach Lego City begeben und nicht nur zahlreiche Schurken sondern auch einige Macken ausfindig gemacht.

Ich schmeiss mich gleich weg..

Man nehme eine ordentliche Portion "Grand Theft Auto", streiche alle Gewaltakte und füge dem ganzen eine deftige Prise "Quatsch Comedy Club" bei. Das Ganze noch in einer Lego-Backform erhitzen. Et voilà: Schon wäre "Lego City: Undercover" geboren. So simpel wie hier kurz dargestellt ist es zwar letztlich nicht, aber allzu weit hergeholt ist der Vergleich keineswegs. Aber alles der Reihe nach.

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Der Protagonist des Spiels ist Chase McCain. Dieser kehrt nach zwei Jahren Auszeit per Kreuzfahrtschiff in seine Heimatstadt Lego City zurück. Zurückgerufen wurde er von der Bürgermeisterin höchstpersönlich, da Chases ehemaliger Gegenspieler Rex Fury aus dem Gefängnis ausbrechen konnte und seither verdächtigt wird an vielen Kriminaldelikten beteiligt zu sein. Dass dabei auch seine ehemalige Freundin Natalia in Gefahr geraten könnte, lässt dem kühlen Cop keine andere Wahl als sich erneut auf Verbrecherjagd zu begeben. In fünfzehn Missionen sucht ihr fortan nach Spuren, Verbündeten ... beziehungsweise ihr müsst nur noch kurz die Welt retten. Schon während wir auf dem Polizeirevier unsere Uniform abholen, werden wir gleich mit der grosszügigen Dosis Humor bedient. Schliesslich nimmt sich "Lego City Undercover" selbst nicht allzu ernst. Es ist stellenweise so zum Brüllen, dass durchaus auch von einer gewissen Narrenfreiheit gesprochen werden kann. Die Briten von Traveller Tales schiessen aus allen Rohren. Mal Slapstick hier, dann Ironie dort - ja auch völlig absurde Witze und die Situationskomik dürfen natürlich auch nicht fehlen. Dass hier alles perfekt präsentiert werden kann liegt an der Tatsache, dass erstmals eine Sprachausgabe in einem Lego-Spiel verwendet wird. Man merkt deutlich, dass sich Traveller Tales hier sehr viel Mühe gemacht hat. Es gibt ihn zwar, den repetitiven Gebrauch der Sprachausgaben, etwa wenn Chase zum wiederholten Mal "Das ist ein Notfall" schreit, wenn er ein Auto entwendet. Auf der anderen Seite glänzt die Tatsache, dass sogar völlig irrelevante Lego-Figuren für den einen oder anderen Lacher sorgen. Etwa der Brückenarbeiter, der sich weigert, die Brücke zu öffnen, da er sich in einem Disput mit einem anderen Mitarbeiter befindet. Dass "Lego City Undercover" letztlich so lustig geworden ist, liegt aber nicht zuletzt am Charakterdesign. Jeder Hauptdarsteller ist glaubwürdig und weist seine eigenen Charakterzüge auf. Der trottelige Frank Honey blamiert sich beispielsweise gerne vor seiner Abgebeten oder lässt sich bei einem Auftrag entführen. Der verbitterte Policechief gönnt sich bei der Arbeit gerne ein Schläfchen und brüllt leidenschaftlich das ganze Revier an. "Lego City Undercover" ist stellenweise so lustig, dass die Geschichte dagegen ziemlich blass ausieht. Zumal die ganze "Polizist jagt Verbrecher"-Nummer schon tausend Mal durchgekaut wurde und mittlerweile ziemlich zäh ist.

Da die Briten jedoch einen sehr speziellen Humor haben, werden wohl einige gewisse Witze als nicht lustig taxieren. Zusätzlich nimmt die deutsche Vertonung, die zwar klasse ist, unausweichlich zwei, drei Lacher weg, beziehungsweise kann diesen nicht getreu der Originalausgabe wiedergeben.

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