Pro Evolution Soccer 2014

Pro Evolution Gear Soccer: The Phantom Football

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 3

Die neue Defensive: Lernen von „Metal Gear Solid 5“


Die Defensive war immer das rote Tuch in der „PES“-Serie: Zu träge, zu Ideen-los, zu inaktiv. Das soll und das muss sich auch ändern, denn „FIFA 14“ galoppiert bereits ins Next-Gen-Zeitalter und EA hat eigene Teams für Künstliche Intelligenz, Ignite-Next-Gen-Physik etc. engagiert – Konami ist ergo in Zugzwang. Es ist spannend zu sehen, wie sich offensichtlich die Teams von „Metal Gear Solid: Ground Zeroes“ respektive „Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain“ inspiriert haben: In Kojimas Action-Thriller bewachen Söldner gigantische Anlagen.

Jeder hat dabei seinen individuellen Blickwinkel, es gibt ergo nicht mehr den einen Alarmstatus, sondern quasi einen für jeden Soldaten. Genau so funktioniert auch „PES 2014“: Das ganze Team denkt gefühlt mehr mit. Nicht selten kommt es vor, das sich einer zurückfallen lässt um Löcher zu stopfen oder mal schnell auszuputzen, diese Spielintelligenz ist ein riesen Fortschritt. So können wir auch deutlich mehr mit verschiedenen Ketten experimentieren: Inter Mailand hat beispielsweise ein extrem starkes Mittelfeld, ergo versuche ich meine Defensive generell so weit nach vorne zu rücken wie irgend möglich. Klar, wenn die Mittelfeldstars sich nicht um Abwehrarbeit kümmern müssen und meine Defensive die Bälle abfischt, bleibt den Midfieldern mehr Zeit um die Spitzen zu bedienen. Wie gehabt lassen sich solche Taktiken ja sehr flott via D-Pad einstellen. Wer hingegen in Medias Res gehen will, darf auch wieder im Taktik-Menü minutiös einstellen wie das Team sich verhalten lässt. Interessant dabei: Ihr könnt entweder einen Taktik-Coach den Job übernehmen lassen (der erstaunlich gute Ergebnisse liefert) oder eine Halbautomatik oder eben alles manuell einstellen. Auswechseln solltet ihr freilich immer manuell, aufKonditionswerte achtet der digitale Co-Trainer kaum.

Die Zweikämpfe: Aggressiver, dynamischer – Rot-anfälliger


„PES 2013“ hatte noch eine uralte Physik-Engine, „PES 2014“ dreht jetzt dank FOX-MGS5-Physik richtig auf. Wir können uns mit dem Stick spürbar gegen einen Spieler lehnen, ihn so leicht nach innen drücken und somit die Kraft und den Raum nehmen frei in unserem 16er zum Schuss zu kommen. Klingt nach einer Kleinigkeit, kann aber oft spielentscheidend sein. Witzig ist auch die Möglichkeit den Gegner am Trikot zu packen und so zu behindern. Wir wollen hier ja niemanden anstiften gegen geltende Fairplay-Regeln der UEFA zu verstossen, aber wenn ihr einen anderen Spieler durchstarten lasst und damit einen feindlichen Stürmer flankiert, kann der Schiri meist nicht sehen ob ihr gerade gezupft habt oder der Kerl selbst für seinen Abflug verantwortlich war. Das Drücken und Stossen ist zwar nicht die feine englische Art, gehört aber gerade bei Eckbällen im Fussballgeschäft nun mal dazu. Und es ermöglicht nette taktische Kniffe, so habe ich beispielsweise bei Inter Millito öfter mal gegen einen echten Kopfball-Hynen ausgetauscht (natürlich nur wenn mein Stürmer-Star nicht mehr konnte, der Mann ist ja Gold wert). Der drückte gegnerische Abwehrspieler dann gerne mal weg oder nutze deren Körper als eine Art Prellbock um nicht am Ball vorbeizusegeln und das Ding einzulochen. Interessanterweise deuten die Unparteiischen solche Aktionen in der Regel als normalen Körpereinsatz, reagieren aber sehr pingelig bei Zweikampfduellen. Hier zeigte sich nicht nur einmal eine grosse Schwäche der neuen FOX-Engine. Zumindest in unserer Testversion war die Kollisionsabfrage stellenweise merkwürdig. So kam es öfter mal vor, das wir eigentlich nur leicht gegen einen Gegenspieler gedrückt haben um den Ball von ihm fern zu halten (also wirklich dezent, normaler Körpereinsatz), der dann aber aus irgendwelchen Gründen gerne mal in uns oder einen Spieler vor ihm reinkrachte und spektakulär davon flog. Ganz schön blöd, wenn man selbst eigentlich nichts gemacht hat, die Physik einem aber eine gelbe Karte einbringt. 
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