Tour de France 2013

Die Jagd nach dem Maillot Jaune

Test Julienne Stucki getestet auf Xbox 360

Ganz grosse Klasse: Die diesjährige Tour de France kann zum dritten Mal von der Couch aus nachgefahren werden. Oder um dem Geschehen näher zu sein, kann "Grande Boucle" auch auf dem Hometrainer gezockt werden. Zur 100. Tour de France veröffentlichte Cyanide Studio die dritte Version des Pedal-Racers. Der Entwickler lässt freuen auf: verbesserte Grafik, dynamisches Spieltempo und grösseren Umfang. Wir zeigen im Test, ob das Spiel die Versprechungen einhält.

Noch fünf Kilometer zu fahren. Der letzte Anstieg. Ich führe und immer mehr Fahrer meines Teams fallen aus. Ich muss nur die Führung beibehalten und alles ist gut. Drei Kilometer noch, alles ist in bester Ordnung. Ich führe noch immer. Doch der Schrecken liegt tief, als ich einen Angreifer hinter mir bemerke. Wie aus dem Nichts taucht er auf. Seine Willenskraft ist so deutlich spürbar. Er kommt immer dichter an mich heran. Um nichts in der Welt lasse ich es zu, dass der mich überholt. Ich lehne mich nach vorn, stehe auf und gebe alles was ich habe. Noch zwei Kilometer. Die Steigung macht mir zu schaffen. Vor mir die nächste scharfe Kurve. Ich nehme sie gekonnt - weiter geht’s. meine Waden beginnen zu brennen, mein Herz springt förmlich aus der Brust. Links und recht rufen Leute zu, das gibt mir Kraft. Noch 1,5 km. Mein Manager meint, ich solle meine Energie für den letzten Kilometer sparen und etwas Tempo rausnehmen. Vielleicht liess ich mich dadurch zurücknehmen, denn wie als er das sagte, überholte mich der Angreifer. Es ist Valverde. Darauffolgend Schleck. Der letzte Kilometer. Ich könnte es noch schaffen. Noch einmal voll in die Pedale treten, doch es reicht nicht mehr. Die letzten hundert Meter sind der blanke Horror, wenn du weisst, dass du von der Führung in Windeseile auf den dritten Platz geschleudert wirst. So werde ich auch vom Dritten, Rolland, überholt.

Screenshot

Spannung, Adrenalin und Kampfgeist sind Begleiter jedes Rennens. Vor allem in den Endphasen der Etappen. Anfänge und Schlussteile sind spannend. Mittelteile erwachsen rasch in eintöniges Strampeln und erst recht, wenn der Spieler vorgelegt und mehr als eine Minute auf das Feld führt. Zum Schmunzeln brachte mich der Manager mit folgender Aussage: „Hier passiert nicht viel. Wenn das ein Videospiel wäre, würde ich es bis zum letzten entscheidenden Moment hervordrehen!“. Und so ist es auch. Obwohl Frankreich mit einer schönen Landschaft gesegnet ist, werden selbst mir die bunten Blumen irgendwann zu bunt. Mit „Simulieren“ kannst die Langeweile in Spannung gedreht werden.

Kommentare

Tour de France 2013 Artikel