The Evil Within

Resi meets Silent Hill: Der Mindfuck des Jahres

Test Benjamin Kratsch getestet auf

„The Evil Within“ im Mega-Test. Shinji Mikami, der Mann, der den Horror auf Konsolen erfand, ist zurück. Und mit ihm das Grauen in Form eines Spiels, das so brutal wie finster, so sinister wie furchterregend ist. Das euch jede einzelne Faser eures Körpers erzittern lässt, Monstrositäten aller Universen auf euch einpräseln lässt. Euch vergasen will und erstechen, zerquetschen und im Blut eurer Kollegen ertränken. „The Evil Within“ wird vermutlich das verstörendste sein, was ihr dieses Jahr spielt. Quasi „Resident Hill“ trifft auf „Silent Hill“, eingeschweisst in eine Mindfuck-Story, die ziemlich krass inszeniert ist. „The Evil Within“ - Bethesdas Horror-Epos im Test.

Danke 2014. Nach dem knüppelharten „Alien Isolation“ ist Shinji Mikamis „The Evil Within“ jetzt der zweite Horror-Thriller, der mir den Angstschweiss laufen lässt. Nur aus völlig anderen Gründen. Alien ist extrem fokussiert auf das übermächtige Xenomorph, es ist also mehr eine Art virtuelles Schachspiel, wo das Alien immer gewinnt. „The Evil Within“ hingegen ist ein Schock-Horror-Festival der ersten Güte. Nun hat Altmeister, „Resident Evil“-Erfinder und Genre-Begründer Mikami selbst kürzlich in einem Interview zugeben, dass die heutige Gamerschaft aus einem anderen Holz geschnitzt ist und sich nicht mehr so leicht erschrecken lässt wie früher. Wie also gruselt man solche Menschen? Indem man sie in einen völlig wirren, bis auf alle Massen surrealen und immer überraschenden Horror-Trip schickt und jeden „Gag“ nur einmal ausspielt. In Szenerien, in denen sich jede Faser meines Körpers mit Angst voll saugt und ich mich mitunter dabei erwische den Atem anzuhalten, damit der Slasherfilm-Killer von Nebenan mit seinem dicken Fleischermesser mich nicht auch noch zerhackt. Schon skurril wie einem Sound-Effekte einen solchen Schrecken einjagen können, so in den eigenen vier Wänden und auf einer bequemen Coach, nicht etwa wie Protagonist und Polizist Castellano an der Decke hängend. Wir könnten euch jetzt verrückte Geschichten über Japaner erzählen, die mit schmatzendem Mund in Mangos reinbeissen um die Geräusche in verlangsamten Frequenzen für geifernde Gestalten darzustellen. Doch damit würden wir euch wohl viel Magie aus der Horror-Szenerie nehmen.

Sebastian Castellano: harter Bursche, aber nicht hart genug für diese Splatter-Welt

Castellano ist schon so ein bisschen das Abziehbild eines amerikanischen Cops, der schon eine Menge gesehen und erlebt hat. So ist er zunächst nur mässig besorgt, als er aufwacht und Blut an seinen Händen klebt. Er sieht sie in Trance, ist verwirrt, verfolgt mit seinen Blicken eine Ratte, die mit ihren kleinen Füssen über den metallischen Boden kratzt. Plötzlich erfasst Sebastian, dass seine Sinne ihm einen Streich gespielt haben. Was unten zu sein schien, ist oben. Das Tier krabbelt tatsächlich an der Decke entlang und er selbst baumelt kopfüber von selbiger. Er versucht sich zu erinnern, was geschehen sein mag. Die Kopfschmerzen rühren von einem Schlag, dem ihm dieser irre Kerl verpasst hat. Vorher war er auf dem Weg in die psychiatrische Anstalt von Crimson City, in der irgendwie alle tot sind und eine Menge mutiertes Gesocks rumrennt. Ein dicker Fleischermeister hat Ärzte, Patienten und einige Polizisten, die vor mir am Tatort waren, an einem Fleischerhaken aufgehängt und bearbeitet sie, nun, wie das ein Fleischermeister eben so tut. Die ersten Szenen führen noch recht schonend in das Spiel ein, zeigen Mechaniken, geben ein paar Tipps. Allerdings wenige, denn ähnlich wie in „Resident Evil“ müsst ihr euch vieles aus dem Kontext denken. Beispielsweise, dass ihr diesem mutierten Hünen, der drei Meter hoch und gefühlt zwei breit ist, nicht einfach mit einem kleinen Küchenmesser ausschalten könnt.

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