The Evil Within

Resi meets Silent Hill: Der Mindfuck des Jahres

Test Benjamin Kratsch getestet auf

Vom Silent Hill-Horror zur Panik-Action

So gibt es durchaus auch mal Schwärme von Mutanten, die mit allerlei fiesen Explosionsfallen ausgeschaltet werden. Der Clou hierbei ist es selbst nicht in die Fallen reinzutreten, damit sie erst beim Feind explodieren. Alternativ könnt ihr Fallen auch entschärfen und damit eure Waffen upgraden. Es gibt da beispielsweise eine Qualen-Armbrust, die - so wie es der Name schon vermuten lässt - zum Quälen von riesenhaften Ein-Augen-Mutanten beispielsweise bestens geeignet ist. Wir setzten das Getier unter Strom, blenden Sie mit einer Art Blendgranaten-Effekt oder frieren Teile davon ein. So können wir näher ran und das Ding anzünden oder es unsere Klinge spüren lassen. Oder wir verschwinden in der Zeit, die Flucht vorbei an Feindn ist nicht selten das beste Mittel. Auch kleine Minen lassen sich verschiessen, die sich ihren Weg in den Bauch eines dieser widerwärtigen Biester bahnt und dort mit Splatter-Effekt explodiert.

Generell lassen sich die Spielmechaniken nicht mit Logik erklären, dafür müssten wir die interessant, weil sehr andersartig geschriebene Geschichte spoilern. Auf jeden Fall gibt es eine schleimartige grüne Masse, die als Rohstoff dient. Damit müssen wir dann jeweils aus unserer Parallelwelt über Spiegel in eine Zwischenwelt reisen und dort unsere Attribute wie Nahkampfstärke oder auch Präzision der Waffen zu verstärken. Auch unsere Ausdauer könnnen wir hier steigern, was sehr wichtig ist. Denn dieses Spiel ist immer und immer und immer wieder von Flucht geprägt. Dabei fällt vor allem das Cinemascope-Format auf, das so funktioniert wie auch Sonys "The Order 1886". Es wird also ein Teil des Bildes unten und oben abgeschnitten, das Bild wirkt dadurch leicht gestreckt und der Fokus eures Blicks liegt immer auf der Szene, die Mikamis Team gerade zeigen möchte. Das ist freilich Geschmackssache.

Fazit

Holy Shit. Der Angstschweiss läuft, die Buchse ist voll. Natürlich nur im übertragenen Sinn, aber was ich in den letzten Stunden vor kranken Scheiss erlebt habe, das lässt sich wirklich mit keiner anderen Spielerfahrung vergleichen. Es ist als hätte Shikami sich die Splatter-Elemente aus Brutalo-Klassikern wie "Texas Chainsaw Massacre" genommen, sie mit der psychedelischen Folter von "Saw" kombiniert. Zumindest bis zur Hälfte des Spiels, wobei die mit ihren surrealen Traumwelten auch an "Silent Hill" und dem Sepia-Ton an "Resident Evil" erinnert. Kurzum: das hier ist ein Überraschungs-Ei für Horror-Fans, denn ihr wisst nie was im nächsten Abschnitt kommt. Welch' sinistre Monströsität sich euch in den Weg stellt, wie ihr immer wieder in ganzen Trögen voller Blut und Gedärmen badet und ständig das Gefühl habt, es kann eigentlich nur schlimmer werden. Mit Castellano den Job tauschen möchte ich nicht, dafür bin ich zu Fleischhammer-avers. Aber ich hatte schon seit Ewigkeiten nicht mehr so viel gruselig-ekelig-verstörenden Spass mit einem Horrorspiel.

Achtung: Die Wertung bezieht sich definitiv auf Fans des Horror-Genres. Wer mit Filmen und Spielen dieser Art nichts am Hut und/oder einen schwachen Magen hat, sollte auf Grund der exzessiven Gewaltdarstellung lieber ein paar Testvideos abwarten.

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