Bravely Default

Hat sich das Warten gelohnt?

Test roquy getestet auf Nintendo 3DS

Die Community hat gerufen - und Entwickler Square Enix hat zugehört. "Bravely Default" ist eigentlich schon seit einem Jahr verfügbar, allerdings erst in den entfernten östlichen Gefilden. Das JRPG trägt dort den Namenszusatz "For the Sequel". Abgesehen vom kürzeren Namen kommt das gute Stück bei uns in einer leicht verbesserten Version daher. Wir bekamen die Chance, den lang erwarteten Titel zu testen und verraten euch, ob sich die Geduldsprobe gelohnt hat.

Kampf gegen die Dunkelheit

Rätselhafte und tragische Vorkommnisse greifen in der Welt von "Bravely Default" um sich. Das fantastisch inszenierte Intro zeigt uns, wie der Kristall des Windes von einem dunklen Schleier befallen wird. Die Hüterin und weibliche Protagonistin Agnés kann die Dunkelheit nicht aufhalten und muss aus dem Tempel fliehen. Zur selben Zeit tut sich unter einem friedlichen Dorf ein Abgrund auf und verschluckt es mitsamt seinen Bewohnern. Einziger Überlebender ist Tiz, in dessen Haut wir kurz darauf schlüpfen. Schon bald schliessen sich Agnés und Tiz zusammen. Die beiden Letzten im Bunde, Ringabel und Edea, lassen auch nicht lange auf sich warten, so dass uns schon bald eine schlagkräftige Vierergruppe zur Verfügung steht. Mit der machen wir uns auf, um die Welt von der dunklen Infektion zu befreien.

Screenshot

Die Story ist hervorragend umgesetzt. Regelmässig stolpern wir in Zwischensequenzen, welche die Welt und deren Bewohner zum Leben erwecken. Das Spiel schafft es, Emotionen zu vermitteln und im Spieler Mitgefühl und Kampfgeist zu wecken. Eine tolle Mischung, die uns mitgerissen hat. Die gesprochenen Dialoge sind zwar nur in Englisch oder Japanisch verfügbar, die Untertitel und Texte sind jedoch alle ins Deutsche übersetzt. Während die Zwischensequenzen storyrelevant sind, vermitteln die Party-Gespräche, wie sich die Weggefährten gerade fühlen. Sie lassen uns mehr über die einzelnen Charaktere erfahren und handeln teilweise von ganz alltäglichen Dingen. Die Idee ist toll, man bekommt so noch mehr von den Protagonisten mit und die Menschlichkeit wird dem Spieler sehr gut vermittelt. In der Gruppe sind völlig unterschiedliche Typen vertreten, deren Wesenszüge jedoch teilweise etwas zu stark hervorgehoben wurden. Das Faszinierende dabei ist, dass wir uns dabei ertappt haben, wie wir auf besagte Wesenszüge reagieren. Man muss neidlos anerkennen, dass Square Enix uns genau die Reaktionen und Emotionen zu entlocken vermag, die wir bei echten Menschen gehabt hätten. Leider kommt es regelmässig vor, dass ihr beispielsweise von einer längeren Zwischensequenz direkt in ein bis zwei Party-Gespräche stolpert, die auch nicht gerade kurz gehalten sind. Besonders wenn es in den Party-Gesprächen um eher Belangloses geht, kann man dabei schnell die Geduld verlieren.

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Das Spiel sieht allgemein hervorragend aus. Besonders die Städte wurden mit viel Liebe zum Detail entworfen. Wir haben mehr als einmal kurz inne gehalten, die Kamera herauszoomen lassen und die Vollansicht bestaunt. Selbiges gilt für die Kampfanimationen. Sie sind abwechslungsreich gestaltet und mit entsprechenden Grafikeffekten ausgestattet. Der Look ist in niedlichem Comic-Stil gehalten. Zum Glück nicht so niedlich, dass es dem Setting abträglich gewesen wäre. Die Entwickler haben gut darauf geachtet, dass sie es nicht übertreiben. Zwei kleine Mankos gibt es jedoch. Es wäre perfekt gewesen, wenn sich der Equipmentwechsel optisch nicht ausschliesslich bei den Waffen bemerkbar machen würde. Das ist jedoch eher als Luxusproblem anzusehen.

Zweitens: Was wir grafisch bemängeln können, sind die Dungeons. Sie sehen sich teilweise sehr ähnlich und unterscheiden sich architektonisch nur geringfügig. Wir hätten uns hier etwas mehr Abwechslung gewünscht.

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