The Division - Vorschau

5 Std. gespielt: Der ultimative Destiny-Herausforderer?

Vorschau Benjamin Kratsch

In unserem grossen Hands-On präsentiert sich „The Division“ als sehr smarter Taktik-Shooter, der erstaunlich intelligent seine Geschichte mit Rollenspielelementen verknüpft. Auf PC sieht er auch richtig gut aus, nur diese merkwürdigen MMO-Elemente, die Ubi Massive hier untermischt, dürften nicht jedem Spieler gefallen.


„The Division“ lebt und atmet den Charakter von Open-World, wie kaum ein anderer Shooter. Ihr müsst mit eurem Koop-Team aus Agents nicht frontal angreifen, sondern könnt die Umgebung sehr stark nutzen. Könnt über Leitern Dächer erreichen, dort Scharfschützen positionieren oder umbemerkt näher an den Feind rankommen und von oben Molotowcocktails oder Granaten schmeissen, um das Gefecht zu eröffnen. Ihr müsst auch am Boden auf Kleinigkeiten achten, wie das Schliessen von Türen. Denn nur dann könnt ihr problemlos an der Seite vorbeischleichen und habt immer optimale Deckung. Die Karosserien halten viel aus, auch einen brutalen Kugelhagel. Das ist spielerisch wichtig, aber auch atmosphärisch. Das Blei schlägt förmlich gegen Metall und Aluminium, das fühlt sich an wie in einem Actionfilm. Ubisoft Massive spielt aber generell auch stark mit dem Leveldesign, was sehr fliessend und dynamisch gestaltet ist. Angenommen ihr operiert als Sniper vom Dach und eure Gruppe gerät in einer Gasse in Bedrängnis, die von oben schwer einsehbar ist, dann gibt es immer Möglichkeiten sich an den Rand zu hängen, wenige Meter nach unten auf einen Müllwagen oder LKW fallen zu lassen und dann ohne grossen Schaden über Autos die Strasse zu erreichen. Open World heisst spielerische Freiheit, „GTA“, „Red Dead Redemption“ oder auch „Far Cry 4“ haben das ja sehr schön vorgelebt, „The Division“ tritt in diese Fussstapfen.

Autos fahren oder Pferde reiten könnt ihr zwar nicht in diesem Taktik-Shooter, wohl aber Abkürzungen nehmen oder durch Gassen schleichen. Das Gameplay ist sehr taktisch ausgerichtet, gerade auch weil die künstliche Intelligenz sich gut organisiert und mitunter in sehr grossen Wellen über euch hereinbricht. Wir sprechen hier durchaus von „Call of Duty“-Dimensionen, die Jungs sind allerdings cleverer als bei Activision. Sie haben nicht nur sehr viel mehr Lebenspunkte, weshalb ihr etliche Treffer landen müsst, um einen Gangster der Rikers-Gang beispielsweise zu erledigen, sondern werfen auch gezielt Granaten, um euch aus der Deckung zu treiben, setzen Blendgranaten ein und feuern mit allem, was sie von toten Feuerwehrmännern, Polizisten oder Soldaten der Nationalgarde kriegen können: Schrotflinten, Sturmgewehre, schwere Maschinengewehre, Uzis, aber auch Hämmer oder Äxte, die euch im Nahkampf durchaus gefährlich werden können. „The Division“ ist ein gutes bis sehr gutes Spiel in seiner Beta, allerdings auch ein Titel, auf den ihr euch einlassen müsst. Ein Kopfschuss schaltet einen Feind nicht direkt aus wie in „Rainbow Six: Siege“, sondern zieht ihm nur Punkte ab. Das verwirrt in den ersten Minuten, auch weil Manhattan zur Weihnachtszeit als Setting sehr atmosphärisch und authentisch umgesetzt ist, fühlt sich aber letztlich nach einer schönen Mischung aus „Borderlands“, „Destiny“ und „Rainbow Six“ an.

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