Lords of the Fallen

Hart wie Dark Souls 2, spielerisch gewitzt wie The Witcher 3

Vorschau Benjamin Kratsch

Einst schufen sie mit Ankh und Jack Keane putzige Adventures, jetzt wollen sie nach der Next-Gen-Krone greifen: Deck 13 startet mit „Lords of the Fallen“ den Grossangriff auf „Dark Souls 2“, liefert spielerische Freiheit wie „The Witcher 3“ und sieht fantastisch aus. Games.ch über einen Titel, der uns mit seinen Wandelfähigkeit, den schnellen Wechseln von schwererer Rüstung auf leichtes Kettenhemd, von der Ein-Mann-Armee zum tückischen Schurken, echt überrascht hat. Das sich stilsicher anfühlt wie eine HBO-Serie Marke „Game of Thrones“ oder „Vikings“ und einen Protagonist zeichnet, der mit seinen eingebrannten Symbolen im Gesicht so gar nichts heldenhaftes hat. „Lords of the Fallen“ – Mega-Preview.

Schwere Eisenketten hängen herunter, hier in dieser alten Feste. Einige Scheiben sind zerbrochen, der kalte Wind zieht herein und bringt Schnee mit. Faszinierend wie das aussieht, wenn die Elemente Wasser und Feuer in einem atemberaubend schönen Next-Gen-Titel namens „Lords of the Fallen“ für Xbox One, Playstation 4 und PC zusammentreffen. Das Feuer schiesst aus einem mächtigen Breitschwert, das mit feinen Intarsien geschmückt ist und dessen Stahlklinge so breit ist wie der Arm eines durchtrainierten Soldaten. Die Flammen erhellen den düsteren Raum, rücken den Fokus auf jene Kreatur, die das Schwert schwingt: Ein Dämon, vier Meter hoch. Mit glühenden roten Augen und einer Rüstung, aus der messerscharfe Stachel dringen. Er muss nur mit seinem Arm durch eine Reihe von Soldaten wischen und kann sie töten wie einen Schwarm Fliegen. Aus seinem Rücken schiessen die Flammen, lodern nach oben und verbreiten sich an der Decke. Doch ein Mann stellt sich ihm entgegen: Harkyn, der Ausgestossene.

Harkyn: Ein Held wie aus Game of Thrones oder Vikings

Insbesondere George R.R. Martin und die Autoren von HBO haben wir es zu verdanken, dass das Mittelalter wieder seine düstere Fratze zeigt. Mit schmutzigem Look, wilden Sex-Orgien und noch viel schmutzigeren Charakteren, die ihr Gegenüber mit brutaler Gleichgültigkeit über die Klinge springen oder gar eine ganze Bluthochzeit anordnen lassen. So ist dann auch Harkyn, der Protagonist aus „Lords of the Fallen“ kein klassischer Held mit fein polierter Rüstung auf seinem edlen Ross. Sondern eher ein Mann, dem die schlechte Laune schon ins Gesicht geschrieben steht. Mit Stiernacken und zwei parallel verlaufenden Narben, die ein Gewirr aus Zeichen durchschneiden. Jedes dieser Zeichen wurde Harkyn ins Gesicht gebrannt, um ihn für je eine seiner Sünden zu bestrafen. Welche das genau sind, möchte das Team von Deck 13 aktuell noch nicht verraten. Spannend ist aber auch wie die Frankfurter von Deck 13 sich entwickelt haben. Kennen tut ihr das Team sicher von seinen hochgelobten Adventures wie „Ankh“ oder der „Jack Keane“-Reihe. Damals war alles noch bunt und schrill, fühlte sich mehr nach Familienausflug, denn Folterkammer an. Jetzt wird alles anders: „Lord of the Fallen“ ist ein düsteres High-Fantasy-RPG, vom Look irgendwo zwischen der HBO-Produktion „Viking“, „Dark Souls“ und „The Witcher 3“. Spielerisch soll es vor allem fordernd werden und taktisch, aber dennoch Schützenhilfe für weniger erfahrene Spieler bieten.

Laut Creative Director Tomasz Gop sind beispielsweise Magie-Elemente wie eine Art dynamischer Schwierigkeitsgrad zu verstehen. Wer sie häufig benutzt, erleichtert sich das Vorankommen. Generell soll sich ausserdem keiner in die Ecke einer Klasse gedrängt fühlen. Das offene Klassensystem, bei dem sich jeder beliebig spezialisieren kann, erinnert entfernt an „Borderlands“. Es ist ein ungewöhnlicher Mix, der aber gleich in den ersten Minuten Lust auf mehr macht. Erste Erfahrungen im Rollenspielgenre hat Deck 13 bereits 2009 mit dem recht morbiden „Venetica“ gemacht. Jetzt will das Team den internationalen Markt knacken und gleich in der Königsliga mitmischen: „Lords of the Fallen“ schenkt sich die alte Generation und greift voll auf Xbox One, PS4 und Highend-PCs an. Das ist clever, denn „Dark Souls 2“ erscheint nur für PS3, Xbox 360 und PS3. Und andere Konkurrenten wie „The Witcher 3“ oder „Dragon Age: Inquisition“ werden – wenn überhaupt – erst sehr spät im Jahr 2014 erscheinen.  


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