Das Schwarze Auge: Blackguards

Dunkle Helden von Aventurien

Test roquy getestet auf PC

Präsentation: 3D-Debut gelungen?

Die grösste Herausforderung, der sich Deadalic wohl entgegenstellen musste, waren die Animationen. Haben sie doch noch kaum Erfahrung, was aufwendige 3D-Animationen in einem Spiel anbelangt. Leider spürt man das in einzelnen Bereichen nur zu gut.

Zweifelsohne wurde den Kampfanimationen viel Aufmerksamkeit geschenkt. Die Texturen sind scharf, ein Feuerzauber rast über das Feld, zieht dabei auf dem Boden eine Spur aus Flammen, badet sein Ziel in Feuer und ebenso den Grund auf dem es steht. Das gilt für alle Elemente, die in grafischer Sicht auf den Kampf-Arealen auftauchen.

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In den Cutscenes und Städten jedoch packt einen das Grauen. Die Bewohner von Aventurien sind kantig, die Sprechanimation besteht aus einem Auf und Ab des Unterkiefers und in Sachen Mimik scheinen die Gesichter mit Botox vollgepumpt worden zu sein, es ist nämlich keine vorhanden. Hinzu kommt, dass die Gesichter, die bei Gesprächen neben dem Text erscheinen, teilweise keinerlei Ähnlichkeit mit der Person haben, die wir gerade in der Stadt stehen sehen. Städte sind generell sehr statisch dargestellt. Sprechen wir mit Leuten in Städten, so scheinen sie optisch Selbstgespräche zu führen, denn unsere Charaktere sieht man nicht.
Das ist nicht schön und genauso wenig zeitgemäss. Dazu sind uns kleinere Fehler aufgefallen, wie beispielsweise, dass die Symbole vom Kopfstück und den Stiefeln im Inventar vertauscht sind. So etwas sollte in der Vollversion wirklich nicht vorkommen, befand sich "Blackguards" doch schon länger im Early-Access auf Steam.

Die Vertonung hingegen ist gut gelungen. Sie untermahlt Kämpfe ohne zu stören und die Dialoge sind allgemein toll ausgearbeitet und mit den passenden Stimmen versehen. Versprühen sie doch in dieser düsteren Welt mit ihren zweifelhaften Gestalten immer wieder ein wenig Witz und Charme, ohne die Welt oder die Charaktere darin unglaubwürdig wirken zu lassen.

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Fazit
"Blackguards" macht als rundenbasiertes DSA-Rollenspiel nichts neu, aber ebenso nichts wirklich schlecht. Ja, die Charakteranimationen lassen sehr viel zu wünschen übrig, zerstören das Spiel aber nicht. Die Atmosphäre und das Rollenspiel-Feeling konnten die Macher dennoch aufrechterhalten. Zudem muss man sagen, dass das gesamte Kampfsystem inklusive Skill-Möglichkeiten, Ausrüstung und Waffen wirklich gelungen ist. Genau diese Elemente zusammen mit der fantastischen Geschichte erhalten den Spielspass aufrecht.

Ich bin fast süchtig geworden nach den Kämpfen, habe mich immer auf den nächsten gefreut und wenn es mal nicht funktioniert hat: Neuer Versuch, Taktik leicht ändern und beim Sieg noch mehr gefreut als sonst. Es macht Spass, den unvorhersehbaren Aktionen des Gegners zu folgen und entsprechend darauf reagieren zu müssen.

Wie gesagt, Rollenspiel-Fans und Taktikern wird "Blackguards" richtig gut gefallen. Spielern, die noch nie gross was für diese Art Spiel übrig hatten, würde ich von diesem Titel abraten.

Abschliessend bleibt mir nur zu sagen: "Blackguards" ist einfach zu lernen, aber schwer zu meistern. Es hat mich sehr gefordert, überall wirklich durchzusteigen, aber einmal geschafft, wollte ich gar nicht mehr aufhören.

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