Geheimakte Sam Peters

Männerfeindliches Abenteuer

Test Christian Sieland getestet auf PC

Im Jahr 2006 erschien „Geheimakte: Tunguska“ und ebnete damit den Weg für eine Adventure-Reihe, die noch bis heute Bestand hat. Mit „Geheimakte: Sam Peters“ erscheint nun der dritte Part der Serie und führt somit die Geschichte der letzten Teile fort. Ob ein Blick in das dritte Abenteuer von Sam Peters lohnt, verrät euch unser Test.

Die Story

Die Geschichte knüpft unmittelbar an den Geschehnissen des letzten Parts an. Titelheldin Sam Peters sitzt auf einer indonesischen Insel fest. Ihr Freund Max wird von Terroristen gefangen gehalten. Eure Aufgabe ist es jetzt, den hilflosen Mann aus den Fängen zu befreien und sich von der Insel zu stehlen. Wir haben bewusst das Präfix „hilflos“ gewählt, denn Protagonistin Sam Peters scheint eine gewisse negative Grundeinstellung gegenüber Männern zu besitzen. In jeder Situation gibt sie amüsant zu verstehen, wie bescheiden sie die Männerwelt findet. Ein Beispiel: Während der Flucht von der Insel muss Sam Peters ein Schlauchboot flicken. Nach einigem hin und her gelingt es ihr zwar, doch zuvor kommt folgender Spruch: „Ist aus der vorderen Kammer die Luft raus, sind sie nicht mehr zu gebrauchen – wie bei Männern.“ Solche Momente erheitern das doch eher triste Spielprinzip von „Geheimakte: Sam Peters“ immer wieder. Doch zurück zu Geschichte des dritten Ablegers – Sam muss von der Insel flüchten, da hinter ihr ein Vulkan ausbricht. Schlauchboot zusammengeflickt und los geht’s! Denn mit der Flucht ist die Geschichte noch längst nicht vorbei. Eine Forschergruppe hat in Afrika einen Meteoritenkrater gefunden. Auf den ersten Blick nichts Ungewöhnliches – doch in den Tiefen des Einschlags fanden die Wissenschaftler die Überreste einer seltsamen Zivilisation. Grund genug für Sam, auf kürzesten Weg nach Berlin zu gelangen, von wo aus die Expedition gestartet wird.

Screenshot

Die Geschichte von „Geheimakte: Sam Peters“ hat durchaus Potenzial. Die Entdeckung einer unbekannten Spezies weckt in vielen Menschen die Neugier. Doch leider wird diese Neugier nicht immer gestillt. „Geheimakte: Sam Peters“ verzwickt sich in Widersprüche, führt Geschichtsstränge nicht konsequent fort und kann erzählerisch nicht überzeugen. Schon zum Beginn wird die Vorgeschichte durch simple Render-Animationen angeteasert, die aus dem letzten Jahrzehnt erinnern. Hätten die Entwickler ein wenig mehr Zeit investiert, hätte die Geschichte durchaus ihren Reiz besitzen können. Doch leider wird diese nur fahrig erzählt und lediglich Protagonistin Sam Peters kann den Spieler davon abbringen, das Spiel schon nach einigen Minuten abzuschalten. Das liegt vor allem an der guten Synchronisation der Hauptheldin. Zwar kommt das Spiel noch lange nicht an einen Titel wie  „Goodbye Deponia“ mithalten, doch Sam ist durchaus solide besetzt worden. Gerade die flapsigen Sprüche entlocken Spielern sicherlich so manchen Schmunzler.

Wie bereits erwähnt, verstrickt sich das Spiel in zahlreiche Widersprüche oder Ungereimtheiten. So oft sassen wir vor dem PC und wollten Sam Peters die Meinung sagen, weil sie wieder einmal unlogisch handelt. Um was es sich dabei genau handelt, möchten wir an dieser Stelle nicht verraten. Denn würden wir das tun, stehlen wir euch viel von der eigentlichen Hauptgeschichte des Titels. Und hier tritt ein weiterer Kritikpunkt auf – das Spiel ist schon nach zwei Stunden zu Ende. Zwar kostet „Geheimakte: Sam Peters“ nicht viel, dennoch empfanden wir das Finale als zu abrupt.

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