Child of Light

Ausgeklügelter Genre-Mix mit charmantem Indie-Touch. Ein Geheimtipp

Vorschau Ulrich Wimmeroth

Was machen eigentlich die Entwickler von „Far Cry 3“, wenn sie nicht gerade an einem neuen Inselabenteuer arbeiten? Ein spielbares Märchen mit heftigem Rollenspieleinschlag entwickeln, was auch sonst! Das Ergebnis: Ein fantasievolles Abenteuer in traumhafter Wasserfarben-Optik mit rundenbasierten Kämpfen, die direkt aus einem japanischen Rollenspiel stammen könnten. Was sich Ubisofts Entwickler alles so einfallen lassen, wenn sie freie Hand bekommen, konnte man schon mit Dean Evans herrlich schrägem „Far Cry 3 – Blood Dragon“ erleben. „Child of Light“, das Wunschprojekt von Creative Director Patrick Plourde („Far Cry 3“, „Assassin’s Creed“, „Rainbow Six Vegas“), scheint nur auf den ersten Blick ein Kinderspiel. Wir haben uns ausgiebig mit dem Titel befasst und sind fast nicht mehr von der Traumwelt los gekommen.

Es war einmal…

Im fernen Königreich Lemuria trug es sich zu, dass die böse Schwarze Königin Sonne, Mond und Sterne stahl. Während das Land in Wehmut und Klage versank, macht sich die junge Prinzessin Aurora auf den langen und beschwerlichen Weg der Königin die Quellen des Lichts wieder zu entreissen. Vielerlei Gefahren und Rätsel warten auf das mutige Kind und mythische Kreaturen versuchen ihr reines Herz zu trüben.

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„Child of Light sollte ein spielbares Gedicht werden“, beschreibt Patrick Plourde die Entstehungsgeschichte. Und tatsächlich präsentiert sich der Titel ungewöhnlich: Texte und Dialoge werden in Versform dargeboten, die Grafik – inspiriert von der Arbeit der japanischen Zeichentrickschmiede Studio Ghibli – scheint direkt aus einem mit wasserfarben gemalten Märchenbuch entsprungen zu sein. Erzählt wird die Geschichte des rothaarigen Kindes Aurora. Im Jahre 1895 in Österreich lebend, fällt sie krankheitsbedingt in einen tiefen Schlaf und wacht in der Fantasiewelt Lemuria auf. Zusammen mit dem Glühwürmchen Igniculus macht sie sich auf den Weg das Land zu retten.

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Und schon die ersten Szenen vertiefen das Märchenhafte: Während Aurora durch eine Waldlandschaft eilt ist im Hintergrund der Schatten eines Riesen zu sehen. Bei jedem Schritt der Fabelkreatur erzittert eindrucksvoll der Bildschirm. Verwunschene Wälder, von Zwergen bewohnte Dörfer und unterirdische Monumentalbauten – Lemuria scheint der Schmelztiegel aller bekannten Märchen- und Fantasygeschichten. Ein Stimmungs-Highlight ist die Klaviermusik, die mit ruhigen Klängen und sanften Melodien das Abenteuer begleitet. Nichts an „Child of Light“ ist gewöhnlich.

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