Tomb Raider - The Definitive Edition

Schön wie auf dem PC. Das beste Spiel für die PS4?

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 4

"Tomb Raider: Definitive Edition" im grossen Playstation-4-Test. Wir analysieren die Stärken und Schwächen der Next-Gen-Fassung, sagen euch in welchen Bereichen sie dem PC unter- oder auch überlegen ist. Ausserdem: So verwandelt sich die Sexbombe Lara in eine Überlebenskünstlerin und so atmosphärisch spielt sich Lara Crofts Tour de Force dank der Lautsprecher des DualShock 4. "Tomb Raider: Definitive Edition" - Mega-Test.

Flammen, überall nur Flammen. Lara wirft auf sich den Boden und rollt nach links als ein grosser brennender Holzpfeiler auf sie zu stürzen droht. Sie richtet sich auf, wankt weiter und du siehst die Angst förmlich in ihren Augen. „Tomb Raider“ war schon auf Xbox 360 und Playstation 3 eines der schönsten Spiele der alten Generation, aber was Entwickler Chrystal Dynamics aus der Definitive Edition rausholt ist einfach nur beeindruckend. Wir könnten jetzt technische Begriffe wie Subsurface Scattering auspacken, aber was wirklich zählt ist der enorme atmosphärische Zugewinn. Laras Haut verändert sich ständig.

In unserem Beispiel hat einer von Laras Häschern sie nur knapp mit einem Pfeil verfehlt, die Spitze streift nur ihren Arm. Das Blut fliesst in einer kleinen Lach an der Wunde herunter und spiegelt die brennende Umgebung. Möglich macht das die viermal höhere Textur-Auflösung gegenüber der Old-Gen-Version. Die Xbox-One-Fassung stand uns zum Test nicht zur Verfügung, aber auf der Playstation 4 arbeitet die Engine mit signifikant mehr Rauchpartikeln. Der ganze Raum wirkt vollgequalmt, mitunter fällt es schwer in dem Dickicht überhaupt einen Feind auszumachen. Das stärkt die Atmosphäre, erhöht den Schwierigkeitsgrad leicht und lässt „Tomb Raider“ auf der PS4 in nativem 1080p genau so edel wirken wie auf einem hochgerüsteten Highend-PC mit Geforce GTX 780, Intel Core i7 und 12 GByte Ram. Nur mal so zum Vergleich: Die Grafikkarte kostet mit über 600 CHF bereits mehr als eine PS4, deren Grafikqualität im Spiel in etwa dem PC-Level Ultra entspricht.


Lediglich einige Texturen sind dezent niedriger aufgelöst, dafür gibt’s ein paar Feature, die ausschliesslich Käufer der neuesten AMD-Generation bislang nutzen konnten, so wie TressFX-Haar-Animationen und dynamisches Laub. Das liegt in unserem Fall auf dem Boden, wird von einem Windzug aufgewirbelt, entzündet sich an den Flammen und tanzt fortan einen schmerzhaften Reigen um Lara. Interessant ist auch eine Technologie namens TressFX, die jede einzelne Haarfaser der Archäologin einzeln berechnet. Taucht Lara unter Wasser, hängen ihre langen Haare patschnass an ihr herunter und werden erst langsam von der Sonne getrocknet. Scheint die nicht, bleiben ihre Haare nass oder wirken bei Schnee teils richtig frostig. Auch verfangen sich kleine Schneeflocken in ihrem Haar. Aber nicht nur in diesen Extremsituationen wird das deutlich, sondern auch im „Alltag“. Bei einem kleinen Windzug bäumt sich Laras Pferdeschwanz leicht auf. Erreicht sie eine Baumgruppe, die entsprechenden Schutz davor bietet, legt sich das Haar wieder und wenn sie später hoch im Gebirge in einen Sturm gerät und ihr Haar hat sich wild um ihr Gesicht drückt. Schön auch, das die Bildwiederholrate in solchen Momenten nicht einbricht. 60 Frames sind zwar unrealistisch bei der Grafikwucht, aber unter die 40er-Marke fällt die „Tomb Raider: Definitive Edition“ nie.

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