Tomb Raider - The Definitive Edition

Schön wie auf dem PC. Das beste Spiel für die PS4?

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 4

Fazit:


Lohnen sich also die 69 CHF? Absolut. Jeder, der 2013 noch nicht zu „Tomb Raider“ auf der 360, PS3 oder PC gegriffen hat, sollte diese hart inszenierte Tour de Force erlebt haben. Die Autoren liefern genau den Stoff, aus dem grosse Geschichten gemacht sind. Das hier ist allerdings nicht mehr die Lara, die du vielleicht mal kennengelernt hast. Die Reihe ist eigentlich durch schnelle Action und sehr komplizierte Klettereinlagen bekannt geworden, die gibt’s hier nur zum Teil. Ein paar Rätsel erfordern etwas Hirnschmalz und sind mitunter ziemlich brillant erdacht, etwa wenn ihr bei Sturm nur für einen kurzen Moment ein Fenster schliessen könnt um einen Holzbalken abzusenken, der euch dann nach ganz oben führt.

Alle Spielelemente sind sehr gut ausgearbeitet und greifen schön ineinander, allerdings übertreiben es die Entwickler nach einer gewissen Zeit ein bisschen zu sehr mit der Action. Zwar könnt ihr immer auch mit Stealth-Kills arbeiten, aber insgesamt geht die Wandlung von der lieben, süssen Lara, die sich bei einem Tier entschuldigt weil sie es töten muss hin zur harten Profikillerin doch recht schnell. Autorin Rhianna Pratchet, die Tochter des grossen „Scherbenwelten“-Erfinders Terry Pratchtet hat sich offensichtlich von „Lord of the Flies“ inspirieren lassen, indem die Überlebenden auch innerhalb kürzester Zeit jegliche Zivilisation in Gedanken verlassen und jedes Mittel Recht ist um zu überleben. Toll hingegen was für eine starke Protagonistin das Autorinnen-Team hier abliefert: Lara ist nicht die toughe Action-Heldin von einst. Sie zweifelt oft an sich, wird ständig verletzt, steht immer wieder vor dem Aus – aber sie gibt nicht auf, kämpft weiter und versucht selbstlos gar einen britischen Airforce-Piloten zu retten, der sie eigentlich retten wollte. Ihr Gegenspieler, ein durchgeknallter Typ, dessen Hintergrund wir hier nicht verraten wollen, spielt fiese Psychospielchen mit ihr und erinnert entfernt an Vaas aus „Far Cry 3“. 
Nora Tschirner, Schauspielstar aus „Keinohrhasen“ oder zuletzt „What A Man“ mit Matthias Schweighöfer, macht einen erstklassigen Job und liefert eine sehr überzeugende Lara ab. Über die technischen Vorzüge haben wir auf der ersten Seite bereits ausführlich berichtet – die PS4-Fassung ist nicht zuletzt auch wegen des deutlich stärkeren Immersionsgefühls durch die Lautsprecher des DualShock4 und dem flüssigen Spielerlebnis trotz Grafikbombast ohne Einschränkungen empfehlenswert. Zusammen mit „Killzone: Shadow Fall“ und „Assassin’s Creed 4: Black Flag“ bildet „Tomb Raider“ das Triumvirat der derzeit besten Spiele auf der Playstation 4. 


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