Es geht auch besser
Das Ruder herumgerissen haben für mich vor allem zwei Spiele. „Bioshock: Infinite“ und „The Last of Us“. „Bioshock: Infinite“ ist ein Mindfuck, den ich so noch nie erfahren durfte.
Die Macher von Irrational Games lassen uns die ganze Zeit quasi uns selbst jagen und führen uns gekonnt bruchstückhaft an diese Realität heran. Sie verraten nie zu viel und auch nicht zu wenig. Wir sitzen manchmal mit Fragezeichen vor dem Bildschirm, doch nie komplett ratlos oder entmutigt. Gleichzeitig konfrontieren sie uns schonungslos mit dem Thema Rassismus. Erinnern uns daran, wie präsent diese Form des Menschenhasses in vielen Kulturen leider immer noch ist und zeigen uns eindeutig, welche Folgen dieser Extremismus hat. Finden wir zu Beginn die Mitglieder des Aufstands der Afroamerikaner noch sympathisch und wollen sie unterstützen, so stellen wir im Verlauf des Spiels fest, dass die Aufständischen keinen Deut besser sind als ihre Vorgänger und ebenso nur Extreme kennen.
„The Last of Us“ erzählt uns eine tragische Geschichte aus einer postapokalyptischen Welt. Sie setzen uns ein Duo vor, das ungewöhnlicher nicht sein könnte. Ein kaltherzig gewordener Mann namens Joel, der vor vielen Jahren beim Ausbruch der Apokalypse seine kleine Tochter verlor. Sowie die kleine Ellie, die in der zerrütteten Welt aufgewachsen ist und selbst keine Eltern zu haben scheint. Die Handlung, wie Joel und Ellie sich während des gesamten Spiels langsam näher kommen und so etwas wie eine Vater-Tochter-Beziehung aufbauen ist fantastisch. An keinem Punkt geht es zu schnell voran und auch niemals zu langsam. Dabei zeigen uns die Entwickler von Naughty Dog ähnlich wie Telltale Games in „The Walking Dead“, wie Menschen reagieren und handeln, wenn sie verzweifelt sind. Ein Punkt, über den es sich definitiv einmal lohnt nachzudenken.