Kolumne: Gefangen zwischen Grafikgeilheit und Adrenalinrausch

Storytelling: Gefangen zwischen Grafikgeilheit und Adrenalinrausch

Artikel roquy

Der Einfluss schwindet

Ein Phänomen, das mir etwas unbegreiflich ist, zeigt sich zurzeit relativ stark. Die Spieleindustrie ist riesig und beliebt, doch Spieler gibt es überraschend wenige. Was ich damit meine? Die PS4 ist seit dem Release-Tag ausverkauft. Menschen sind rücksichtslos in Läden und über andere Menschen gestürmt. Haben sich gegenseitig verletzt und Eingänge sowie Ausstellungsware verwüstet. Das alles „nur“ um eine PS4 zu ergattern. Doch versuche ich mit Freunden, die sowohl PS3, wie auch PS4 besitzen, über die Handlung eines „Beyond: Two Souls“ zu diskutieren, wird die Runde plötzlich still. Komme ich jedoch mit dem Bomben-Aussehen und Action eines „Killzone: Shadow Fall“, wird eifrig zugestimmt und über nicht vorhandene Ruckler oder Ladezeiten geschwärmt.

Screenshot

Die Story scheint zu einem netten Extra geworden zu sein, die einem Spiel noch etwas Würze und Sinn verleihen soll. Die Botschaften, die uns Entwickler und Schreiber schicken wollen, werden entweder von verhältnismässig wenigen Spielern wahrgenommen, oder es wird nicht darüber diskutiert. Fühlt man sich dann vielleicht zu sehr als Nerd? Wenn ja, versteh ich das nicht. Man setzt sich doch auch mit Filmen, Büchern, Theaterstücken, Musicals etc. auseinander. Warum nicht mit der interaktiv erlebbaren Geschichte eines Videospiels?

Die breite Masse scheinen primär noch Grafik, Gameplay und der Kick zu interessieren. Die Zeiten in denen heiss über das Ende eines „Mass Effect 3“ diskutiert wurde, scheinen langsam zu entschwinden.

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