Absolver - Special

Immer feste drauf!

Artikel Ulrich Wimmeroth

Online Combat RPG nennen die Entwickler von Sloclap den Genremix ihres Erstlingswerkes. Slocap, dessen Mitarbeiter übrigens ehemalige Ubisoft Paris-Mitarbeiter sind, wie der kreative Kopf der Indie-Schmiede Pierre Tarno (u. a. "Watch Dogs"), haben sich vor gerade einmal einem Jahr zusammengefunden. Und nun kochen sie ihr ganz eigenes Software-Süppchen. Eines aus vielen bekannten Grundzutaten, die in ihrer Mischung aber ein ganz neues Hauptgericht mit einem eigenen Geschmack kreieren. So, jetzt aber genug mit Lebensmittelanalogien, wir haben schon Hunger bekommen.

Ihr beginnt euer digitales Leben als es ein Prospect in dem Fantasyreich Adal. Ein Land, in dem die sogenannten Absolver, eine Elite an Kämpfern, für den Frieden zuständig sind. Eure Aufgabe: "Absolver" werden. Wie werdet ihr das? Durch Kämpfen, kämpfen und ab und an auch mal kämpfen. Ihr sollt euch eben als würdig erweisen. Anscheinend wird dabei keine überkomplizierte Geschichte geboten, die euch zwingt alle Nase lang herumliegende Notizen zu sammeln und auch noch zu lesen. Aber das kann ja noch kommen, denn erscheinen wird das spannende Mehrspieler-Projekt nicht vor 2017.

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Konzentrieren wir uns also auf das, was wir bereits sehen und spielen konnten. Und das ist wirklich beachtlich. „Kämpfen ist wie Tanzen“, lassen sich die Entwickler vernehmen. Und getreu diesem Vergleich, haben Sloclap wert auf einen flüssigen und dynamischen Kampfstil gelegt. Wenn ihr auf eurer Wanderung durch Adal auf Online-Mitspieler oder computergesteuerte Gegnern trefft, dann geht es meist auch gleich ordentlich zur Sache.

Ein Vergleich zu 2D- und 3D-Kampfspielveteranen wie "Street Fighter", "Tekken" oder dem Mehrspielerteil von "Dark Souls" kommt unwillkürlich auf, wenn ihr euch mit Feinden messen sollt. Wildes Knöpfedrücken nutzt rein gar nichts, erst der kluge Einsatz von variantenreichen Angriffen, Verteidigungen, Blocks und tänzelnden Seitenschritten, erlaubt es euch, den Sieg zu erringen. Und tatsächlich wirken die ersten Probekämpfe wie ein wunderschönes, aber eben auch virtuell tödliches Ballet. Eine Action-Choreografie, die nicht nur dank butterweichen Animationen und einer an "Dishonored" erinnernden Optik fantastisch aussieht, sondern auch eine ungeahnte taktische Tiefe bereithält.

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Ihr bekommt die volle Kontrolle über euren angehenden Absolver. Ihr bestimmt aus den vier Grundhaltungen, die ihr vor einem Kampf einnehmen könnt und dem üppigen Angebot an Schlägen, Tritten, Special-Moves und Verteidigungsstellungen, euer ganz individuelles Kampf-Deck. Aus diesem wählt ihr eine beliebige Kombination und steuert so einen Streiter, den es in der weiten und offenen Welt von Adal nicht noch einmal gibt. Sei es als menschlicher Online-Krieger oder AI-gesteuerte Zufallsbegegnung.

Aber der ausgefallene Kampfstil, der mit Übung und tieferem Verständnis des Systems erst seine ganze Komplexität entfaltet, ist nicht die einzige Besonderheit des Indie-Kloppers. Es sind auch die sozialen Aspekte, die Sloclap in der Welt verwoben hat. Wenn ihr auf eurer Reise auf einen potentiellen Gegner trefft, wisst ihr nicht ob sich ein Online-Mitmensch hinter der Maske verbirgt. Und ihr habt, wie im richtigen Leben, keine Ahnung, was ihn oder sie antreibt.

Nähert ihr euch, kann es sein, das ihr euch sofort in einem Duell wiederfindet. Aber genau so gut kann euch euer Gegenüber eine gemeinsame Reise anbieten. Kooperativ die Schrecken der Welt besiegen und so immer neue Kampfstile lernen ist eine gute Methode, bessere Rüstungen und höhere Level zu erhalten. Aber könnt ihr eurem neuen Weggefährten auch wirklich vertrauen? Oder habt ihr bei der nächsten Gelegenheit einen Dolch im Rücken? Es bleibt immer spannend. Wenn Einzelkämpfe nicht so euer Ding sind, bietet euch der geplante PvE-Teil des Spiels ein echtes MMO-Gefühl. In den Adal-Minen kämpft ihr dann gemeinsam mit eurer Gruppe an Mitstreitern gegen knackige computergesteuerte Gegner. Der Lohn: Besonders seltene Ausrüstung.

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