Mit dem neuen Serienteil geht der niederländische Entwickler Triumph Studio neue Wege. Dabei setzt das Strategiespiel mit einer Science-Fiction-Welt aber nicht nur auf ein neues Szenario fernab der klassischen Fantasy, sondern entwickelt sich auch zu einem waschechten 4X-Spiel und kombiniert sie mit gewohnt komplexen und vielseitigen Rundenschlachten. Weshalb wir uns sehr auf dieses Spiel freuen und es auch auf Konsole das Zeug zum Hit hat, erfahrt ihr in unserer Preview.
Nahezu elf Jahre mussten Fans der „Age of Wonders“-Reihe nach „Shadow Magic“ auf den letzten Serienteil warten. Die Wartezeit zwischen „Age of Wonders 3“, der im Jahr 2014 erschien und tatsächlich bereits der vierte Teil war, und dem neuen Serienableger ist nun bloss halb so lange. „Age of Wonders: Planetfall“ bleibt dabei seinen taktisch anspruchsvollen Hexfeldschlachten treu, macht im Vergleich mit dem Vorgänger allerdings einiges vollkommen neu oder anders. Das gilt aber nicht nur für das Science-Fiction-Setting, das die Fantasy-Attitüde der Vorgänger ersetzt. Es ist auch der erste Serienableger, der neben PC auch für die aktuellen Spielekonsolen erscheint. Nach mehr als drei Stunden Hands-on in Solokampagne und Einzelszenarios sind wir uns sicher, dass sich nicht nur Genre-Freunde den 6. August dick im Kalender anstreichen sollten.
Cyborgs statt Orks
Die „Age of Wonders“-Reihe hatte sich in den vorherigen vier Teilen stets einem Fantasy-Setting verschrieben. Orks, Elfen oder Goblins gab es dort. In „Age of Wonders: Planetfall“ ist damit Schluss – jedenfalls beinahe. Denn die Welten der ehemaligen Star Union werden zwar von einer Cyborg-Rasse namens Assembly oder vom ausschliesslich weiblichen Kriegervolk der Amazonen bevölkert. Aber genauso wie zu diesen beiden passt auch zu den übrigen vier, zum Verkaufsstart spielbaren Fraktionen der Begriff «Science-Fantasy» besser als «Science-Fiction». Während die Amazonen, deren Anführer auf dem Rücken von Dino-ähnlichen Kreaturen reiten, in gewisser Weise mit Orks vergleichbar sind, könnte man gewisse Parallelen zwischen Elfen und der intellektuell geprägten Fraktion des Syndikats herstellen, die besonders auf Psi- und andere arkane Waffen spezialisiert sind. Sie sind das Überbleibsel der Handelshäuser der Union, die als Sklavenhändler nicht unbedingt dafür bekannt waren, immer moralisch einwandfrei zu handeln.
Besonders stark an die klassische Fantasyrasse der Zwerge angelehnt sind wiederum die sogenannten Dvar, was wohl nicht zufällig ein bisschen wie Dwarf anmutet. Die Dvar sind nämlich nicht nur eher klein und stämmig, sondern sind auch für ihre Kenntnisse im Handwerk und Bergbau bekannt. Auch die Fraktion der Kir'ko verdient sich die Bezeichnung «Science-Fantasy». Wie alle Fraktionen in „Planetfall“ haben auch sie menschliche Wurzeln, sind aber über Jahrtausende hinweg zu insektoiden Wesen mutiert. Wohl auch daher rührt ihr Hang zu Bio-Waffen verschiedenster Art. Die letzte Fraktion im Bunde, mit der ihr auch die laut Game Director Lennart Sas locker 80-stündige Solokampagne beginnt, nennt sich Vanguard. Sie ist sozusagen die klassische Menschenfraktion, deren Truppen überwiegend mit konventionellen Waffen wie MGs, Scharfschützengewehren, aber auch verschiedenen Fahrzeugen ausgestattet sind.