Amplitude - Special

Mit Timing und Taktgefühl

Artikel Video Ulrich Wimmeroth

In der Neuauflage des Musik- und Rhythmusspiels "Amplitude", steuert ihr einen winzigen Gleiter, einen sogenannter Nanoblaster, durch das Gehirn einer Komapatientin. Ihr betätigt euch dabei als musikalischer Heiler und versucht mit dem richtigen Rhythmus, sowie guten Reflexen, die beschädigten Nervenbahnen zu reparieren und das Leben der jungen Frau zu retten. Dazu benötigt ihr aber weder Skalpell noch Tupfer, sondern Timing und Taktgefühl.

Das Spielprinzip ist einfach, aber nicht einfach zu meistern. Ihr fliegt mit eurem futuristischen Gefährt Bahnen entlang und sollt die links, rechts und in der Mitte auftauchenden Punkte zum richtigen Zeitpunkt treffen. Dazu drückt ihr einfach den passenden Knopf auf dem PS4-Controller, die Punkte verschwinden, und schon erklingt der Bass oder das Schlagzeug eines Musikstücks.

Damit aus dem Intro dann auch ein richtiges Lied werden kann, tauchen mit der Zeit bis zu fünf Bahnen auf, die dann den Gesang oder melodische Synthesizerklänge hinzufügen. Also müsst ihr mit einem beherzten Sprung die Spur wechseln und darauf achten, dabei immer im Takt zu bleiben. Das ist eine ganz schöne Herausforderung, besonders wenn sich die Strecken in Kurven über den Bildschirm winden und das Tempo im Verlauf deutlich anzieht. Verpatzt ihr den richtigen Rhythmus, verstummt ein Bestandteil des Musikstücks, beispielsweise der Gesang oder die Melodie. Und euer Schiff verliert Energie. Haut ihr zu oft daneben, bleibt ihr irgendwann einfach stehen und müsst einen neuen Versuch der musikalischen Chirurgie starten.

Screenshot

Glücklicherweise findet ihr zwischendurch immer wieder nützliche Extras, die zum Beispiel die Geschwindigkeit der Strecke kurzzeitig verlangsamen oder gleich eine ganze Bahn als erledigt abhaken. Regelmässige Checkpoints und ein einstellbarer Schwierigkeitsgrad, sorgen dafür, dass kein grosser Spielfrust aufkommen kann.

Wenn euch das alles irgendwie bekannt vorkommt, dann seid ihr auf der richtigen Fährte. "Amplitude" gab es schon einmal 2003 für die PlayStation 2. Das Entwicklerstudio Harmonix, das sich auf Musikspiele wie "Rock Band" und "Guitar Hero" spezialisiert hat, konnte mehr als 14.000 Rhythmus-Fans für ihr Kickstarter-Projekt zur Neuauflage des Beatmatch-Klassikers gewinnen. Knapp 850.000 US$ sind dabei in die Kassen der Spielemacher gespült worden. Genug, um kein einfaches HD-Remake, sondern ein echtes Reboot des Spiels zu produzieren.

Screenshot

Amplitude präsentiert drei frisch designte Strecken in grellen Neonfarben und mit Twista, Shogun, Chubs, Raven und Boxy gleich fünf unterschiedliche Nanoblaster. Über 30, überwiegend eigens für das Spiel komponierte, Elektro-Beats, sorgen für die passende musikalische Untermalung. Darunter auch Songs aus den Indie-Games "Crypt of the Necrodancer" und "Skullgirls". Eine vollständige Liste der elektronischen Ohrwürmer findet ihr auf der Homepage zum Spiel.

In dem lokalen Mehrspielermodus, geht ihr mit bis zu vier Spielern gleichzeitig auf die Punktejagd. Wer es auf internationale Highscores abgesehen hat, dem steht ein Online-Leaderboard zur Verfügung. Ein schöner Bonus: Ihr könnt den FreQ-Modus freispielen, der eine gelungene Hommage an den Amplitude-Vorläufer FreQuency bietet und euch in rasantem Tempo durch ein Tunnelsystem schickt. Wenn ihr euch für die Entstehungsgeschichte von Amplitude interessiert, könnt ihr dazu die spannende Hintergrundstory auf dem PlayStation-Blog lesen.

Kommentare

Amplitude (2016) Artikel