Armored Warfare - Ortstermin bei Obsidian

Warum die Rollenspielschmiede jetzt im Free-to-Play-Geschäft mitmischt!

Artikel Ulrich Wimmeroth

Her mit der Kohle!

„Armored Warfare“ ist kostenlos. Man lädt sich das Spiel herunter und legt einfach los. Aber natürlich sollte ein teures Projekt auf lange Sicht auch Einnahmen generieren, die die Finanzierung des Studiobetriebs mit seinen Arbeitsplätzen sicher stellen, und im Idealfall auch einen Gewinn für die russischen Investoren abwerfen. Das wird durch Mikrotransaktionen und den Verkauf von Premium-Accounts erreicht. Mit diesen Investitionen kommt der Spieler nicht ausschliesslich, aber erheblich schneller an Verbesserungen der eigenen Armee oder neue Panzermodelle. Gerade die neue Serie an Tier 9-Modellen, wie der Leopard 2A6, T-90MS oder Challenger 2, bringen frische Feuerkraft ins Spiel. Diese kann man sich unter erheblichem Zeitaufwand erspielen oder eben halt für ein paar Euro erkaufen. Die Meisten Spieler investieren kein, oder kaum, Geld in das Spiel. Es sind etwa 5% bis 10% der Nutzer, die überwiegenden Teil der Einnahmen generieren. Brot und Butter-Spieler wird diese Gruppe genannt. Bei „Armored Warfare“ sind es meist ehemalige Soldaten, die, bedingt durch ihr Fachwissen, einen enormen Anspruch an die Authentizität der Panzer haben. Hier muss jedes Detail einfach stimmen, jeder Aufbau werksgetreu sein, die Munition auch wirklich zum Kanonenrohr passen. Obsidian arbeitet deshalb mit Fachleuten zusammen und Anthony Davies, der Chefprogrammierer, ist selber ein ehemaliger US Army Panzerfahrer. So ist dafür gesorgt, dass die virtuellen Stahlungetüme nicht nur wie ihre Pendants in der Realität aussehen, sondern sich im Einsatz auch genau so verhalten. Wenn nicht, bekommen es die Entwickler sofort zu hören.

Wie geht es weiter?

Das Projekt Panzer ist nicht auf den schnellen Euro ausgelegt. In schöner Regelmässigkeit werden neue Fahrzeugmodelle und Karten erstellt, mit Hochdruck an dem noch verbesserungswürdigen PvE-Modus gearbeitet, der noch an der verhältnismässig „dummen“ KI krankt. Mit Hilfe von Heatmaps, welche die Bewegungen der Spieler auf einer Karte darstellen, wird in einer eigenen Abteilung das Verhalten der Nutzer in den Schlachten akribisch analysiert. Welche Wege werden genommen? Gibt es Stellen, an denen sich Spieler einfach hinstellen und gefahrlos auf andere schiessen können? Campen, nennt man diese Methode. Und die fördert nicht den Spielspass. Deswegen werden die Missionen immer wieder neu angepasst und auf ihre Tauglichkeit im Massenbetrieb abgeklopft. Die Arbeit hört einfach nie auf, „Armored Warfare“ ist kein Spiel, das einmal fertig sein kann. „Immer neue Inhalte erstellen und Anpassungen der vorhandenen Features vornehmen, das ist unsere tägliche Arbeit. Das ist ganz anders, als das Entwickeln eines Einzelspieler-Rollenspiels. Aber es macht uns eine riesige Freude und wir wollen möglichst viele Nutzer von unserer Arbeit überzeugen.“, sagt uns Richard Taylor. Der Erfolg scheint ihm recht zu geben.

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