Assassin's Creed Origins - Test

Meister der Pyramiden

Test Video olaf.bleich getestet auf PlayStation 4

Der Wollmilch-Assassine

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Spielerisch gibt sich das Open-World-Abenteuer zurückhaltend innovativ. Wieso? Weil sich Ubisoft geschickt Inspiration von anderen Titeln holt, aber immerhin „Assassin's Creed“ mehr in Richtung Rollenspiel schiebt. Die Mischung aus Schleichen und Kämpfen funktioniert weiterhin: Ihr kraucht also durch hohes Gras, attackiert Gegner lautlos von hinten oder aus der Luft und lockt sie mit Pfiffen in eure Nähe. Die Stealth-Komponente ist diesmal wichtiger, da das Kampfsystem auf Bayeks Erfahrungsstufe beruht. Legt ihr euch gerade im späteren Verlauf mit drastisch stärkeren Widersachern an, gibt es einen Satz warme Ohren. Trotz freischaltbarer Hilfsmittel wie Rauchbomben oder Betäubungspfeilen solltet ihr gerade beim Eindringen in Camps vorsichtig vorgehen.

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Nervig: Ähnlich wie in „Watch Dogs 2“ erkundet ihr zunächst das Terrain aus der Luft. Als Drohne fungiert Bayeks Adler Senu. Das Prozedere ist anfangs spannend, nutzt sich aber enorm schnell ab und stört mit der Zeit deutlich. Dazu agieren gerade die schwächeren Wachen nicht immer allzu clever. Viel zu oft starren sie chronisch in die falsche Richtung und lassen sich so überraschen.

Allerdings wertet Ubisoft das Kampfsystem spürbar auf und kommt endlich von der müden Kontermechanik der Vorgänger weg. Stattdessen erinnern die Schlachten eher an „The Witcher 3: Wild Hunt“: Ihr nehmt also einen Widersacher in den Fokus, schlagt mit schwachen oder schweren Attacken zu und greift mit Pfeil und Bogen an. Besonders Gefechte gegen Bosse fordern enorm und enden nicht selten im Neustart. Aber genau dieser Schritt war absolut notwendig und letztlich machen die Kämpfe nun den Reiz des Spiels aus.

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Unterfüttert werden die Schlachten durch ein umfangreiches Erfahrungssystem, mit dessen Hilfe ihr Bayek sehr schnell zur Kampfmaschine aufmotzt. Das ständige Hochleveln motiviert natürlich und täuscht geschickt über die vergleichsweise flache RPG-Komponente hinweg. Das Crafting beispielsweise erinnert stark an „Far Cry“ und Kleidung oder Reittiere haben keinerlei Talente. Sehr schön: Der Kampf vom Rücken eures Pferds (oder Kamels) funktioniert ordentlich und die vielen verschiedenen Waffen inkl. Spezialeigenschaften motivieren zum Durchwechseln.

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