Baldur's Gate III - Vorschau / Preview

Ein würdiger Erbe

Vorschau Video Benjamin Braun

Zwanzig Jahre nach dem letzten Teil der "Baldur's Gate"-Reihe hat das Warten der Fans endlich ein Ende. Wir konnten uns auf einem Event in Nürnberg in einer mehrstündigen Live-Präsentation ein eigenes Bild vom dritten Teil machen. Ungeachtet der Tatsache, dass "Baldur's Gate III", anders als die Vorgänger, auf ein rundenbasiertes Kampfsystem setzt, sind wir uns sicher, dass Larian Rollenspiel-Fans im Allgemeinen und Serien-Anhänger im Besonderen nicht enttäuschen wird.

Auf Metacritic-Scores muss man an sich nicht allzu viel geben. Aber bei Durchschnittswertungen von 91 beziehungsweise gar 95 von 100 Punkten darf man getrost von absoluten Top-Titeln ausgehen. Die genannten Zahlen beziehen sich auf die BioWare-Rollenspiele "Baldur's Gate" und "Baldur's Gate II: Schatten von Amn", deren Grundversionen 1998 und 2000 erschienen. Die bei Story und Regelwerk auf Dungeons & Dragons basierte RPG-Reihe legte seitdem eine längere Pause ein - von den Enhanced Editions des Herstellers Overhaul Games (2012 und 2013) einmal abgesehen. Fans der Reihe müssen sich allerdings nicht mehr allzu lange auf einen offiziellen Nachfolger gedulden. Der entsteht erwartungsgemäss nicht beim inzwischen zu EA gehörenden kanadischen Ur-Entwickler BioWare. Der Lizenzinhaber Wizards of the Coast hat nämlich den Machern von "Divinity: Original Sin II" die ehrwürdige Aufgabe anvertraut. Wie eine mehrstündige Live-Präsentation von Larian beweist, ist das Erbe der Serie bestens bei den Flamen aufgehoben.

Frei ist die Charakterwahl

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Die Präsentation von "Baldur's Gate III" beginnt dort, wo auch das finale Spiel anfangen wird. In einer aufwendigen CGI-Sequenz, umgesetzt von einem nicht namentlich genannten Dienstleister, setzt ein Tentakelschiff zum Angriff an, das sofort einen Vorgeschmack auf die Spelljammer-Verknüpfung des Fantasy-RPGs vermittelt. Wie stark genau die Verknüpfung am Ende sein wird, bleibt bis zum Abschluss der mehr als dreistündigen Live-Präsentation ungewiss. Klar ist, dass die Alien-artigen Wesen eine gewichtige Rolle im Sequel zu "Baldur's Gate" spielen werden. Ein bereits getötetes Exemplar der extraterrestrischen Spezies dürfen wir mit einem speziellen Zauber gar zu Auskünften aus dem Jenseits bewegen - und wahlweise versuchen, der Kreatur unsere eigenen Worte in den Mund zu legen.

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In "Baldur's Gate III" werdet ihr euch zwar durch eine feste Storyline bewegen, aber wie auch in den Vorgängern grossen Einfluss auf den Verlauf der Handlung bis zum Erreichen von Baldurs Tor nehmen. Konkret sagt Larian, dass man bei einem Spieldurchgang grob bis zu 50 Prozent der Story erleben kann. Insbesondere moralische Entscheidungen sind dabei zu erwarten, die nicht zuletzt Auswirkungen auf die Beziehungen mit unseren Begleitern haben. Im Rahmen der etlichen, mitunter stark an die Klasse gebundenen Dialogoptionen, von denen manch einer sich schon in den ersten Spielstunden erschlagen fühlen könnte, eröffnen wir weitere Nuancen der Story. Vor allem aber verleihen wir unserem Helden durch die Entscheidung zunehmend ein eigenes Gesicht.

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Zentral für die Kernstory sind die sogenannten Origin-Charaktere, die anders als die komplett frei erstellbaren Helden nur zum Teil im Charakter-Editor angepasst werden können, also etwa bezogen auf Klasse und Startzauber. Wer will, kann aber auch komplett frei Hand anlegen. Ein Dunkelelf, ein Halbling, ein Zwerg? Lieber als Magier, Kämpfer oder Schurke? Noch wissen wir nicht genau, was alles möglich sein wird. Beim Spiel auf Basis des 5. Edition von Advanced Dungeons & Dragons aber gehen wir davon aus, dass "Baldur's Gate III" grob an die ziemlich üppige Auswahl des Vorgängers heranreichen wird.

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