GJS GEIO Battle Robot - Special

Kampfroboter-Action für zu Hause

Hardware: Test Video Beat Küttel

Roboter? Augmented Reality? Multiplayer-Action? Das alles und noch einiges mehr verspricht GJS mit seinem GEIO Battle Robot. Macht das Interagieren mit diesem Realwelt-Roboter Spass? Und werden auch genügend Anwendungsmöglichkeiten geboten, um die Kundschaft länger bei der Stange zu halten?

Wir hatten die Möglichkeit, ein Duo der kleinen Kampfmaschinen zu testen, und verraten euch, ob sich eine Anschaffung lohnt.

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Die beiden in unserem Testlabor gelandeten GEIO-Roboter sehen imposant und - wegen ihrer überschaubaren Höhe von weniger als 15 cm - gleichzeitig irgendwie knuffig aus. Bevor wir uns in den Kampf, die AR-Anwendungen und auf die sonstigen versprochenen Features stürzen können, ist aber eine kurze Einrichtung nötig. Hierfür müssen lediglich die geladenen Akkus an der Unterseite eingesetzt werden. Das Setup ist danach denkbar einfach: App aufs Smartphone laden, den jeweiligen Roboter per Knopfdruck starten und selbigen über das Mobilgerät steuern. Sobald die Verbindung (via WLAN) erfolgreich steht, gelangt ihr auf die Hauptseite der App, die euch zeigt, welche Anwendungen euch zur Verfügung stehen. Die gute Nachricht: Neben Multiplayer-Action gibt es auch für Solisten durchaus einiges zu sehen. Doch schön der Reihe nach.

Hardware und Smartphone-App

Schauen wir uns den GEIO-Roboter und seine Spezifikationen noch etwas genauer an, bevor wir richtig loslegen. Was optisch als Erstes auffällt, sind der "eckige", fast Transformer-hafte Look sowie die vier Standbeine - wobei es eigentlich eher Rollbeine sind, denn durch eine geschickte Anordnung von grossen und kleinen Rädchen ist der Roboter in der Lage, ohne Verzögerung sowohl vorwärts als auch seitwärts zu rollen. Strom bezieht er dabei von einer 2'000-mAh-Batterie. Der Akku lässt sich über das mitgelieferte USB-Kabel laden, während er am Roboter hängt. Die Batterie lässt sich auf Wunsch aber auch zum Laden abnehmen. Mit voller Ladung hält der GEIO laut Hersteller 40 Minuten durch, was nicht besonders lang erscheint. Allerdings gilt diese Angabe wohl für Volllast, denn in unserem Test hat das tapfere Kerlchen jeweils deutlich länger durchgehalten. Je nachdem welche der Features und Sensoren mehr oder weniger intensiv genutzt werden, ergeben sich hier also deutliche Unterschiede. Während der gut zwei Stunden Ladezeit haben wir Gelegenheit, das Äussere des GEIO etwas zu inspizieren. Auch wenn er klein ist, sieht er doch wie eine hochgerüstete Kampfmaschine aus. Neben Sensoren und einigen Beleuchtungs-Elementen fällt vor allen Dingen ein Feature besonders auf: das Geschütz. Dieses verharrt im ausgeschalteten Zustand natürlich in seiner Position, doch als wir nach dem Aufladen den Roboter und die App starteten, merkten wir schon bald, dass das nicht so bleibt.

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Auf unserer ersten Probefahrt im Entdecken-Modus machen wir uns mit der Steuerung vertraut. Dabei wird schnell klar, dass der kleine Roboter agiler ist, als sein blockiges Aussehen vermuten lässt. Auf dem Screen unseres Smartphones erscheinen nämlich gleich mehrere Steuerungselemente. So lässt sich die Bewegungsrichtung des Roboters oder des Geschützes völlig unabhängig voneinander und sehr genau steuern. Da der GEIO dabei mit einer Kamera ausgestattet ist, kann das, was der Roboter gerade sieht oder im Visier hat, live auf dem Display des eigenen Mobilgerätes mitverfolgt werden. Das Ganze funktioniert so weit einwandfrei, auch wenn es durchaus eine gewisse Eingewöhnungszeit braucht, bis man alles wie gewollt unter Kontrolle hat. Aber als Gamer ist man es ja gewohnt, zwei Sticks (wenn auch in diesem Fall virtuelle) gleichzeitig zu bedienen. Und so flitzt der GEIO schon bald umher, und die Geschützbewegungen in alle möglichen Richtungen gehen immer flüssiger von der Hand. Das ist je nach Modus mehr oder weniger von Belang, doch besonders in den Multiplayer-Modi sollte man dann wissen, was man tut. Da wir zwei Exemplare erhalten haben, konnten wir auch dies testen.

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Multiplayer, AR und Fazit

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Für zwei Spieler gibt es die Optionen "Kampf", "Ritter" und "Schatzjagd". Nachdem man den GEIO eingeschaltet und sich über sein irgendwie freudig klingendes Synthie-Quietschen amüsiert hat, kann es losgehen. Je nach Modus sieht die Benutzeroberfläche ein wenig anders aus, was nicht ganz optimal, aber auch kein gröberes Hindernis ist. Anhand des Kampfmodus lassen sich gleich noch einige weitere Features anschaulich erklären. So leuchtet der GEIO unter anderem an seinen Beinen. Das ist nicht zu Dekorationszwecken gedacht, sondern zeigt euch während der Gefechte gleich mit an, wie der Zustand eures Roboters ist. Wurde das Bein schon getroffen? Ist der GEIO womöglich in den letzten Zügen? Dies im Eifer des Gefechts direkt von der Kampfmaschine selbst ablesen zu können, ist sehr praktisch. Die ganze Kommunikation zwischen den Robotern läuft dabei über Infrarotsender- und Sensoren. Dadurch wird festgestellt, wohin ihr (über eine Distanz von maximal 2.5 m) schiesst und ob dort ein anderer Blechkamerad ist, der dann entsprechend den Treffer registriert. Natürlich hindert euch niemand daran, für ein Gefecht Hindernisse aufzustellen, hinter denen sich die Roboter taktisch verstecken können, um dann blitzschnell anzugreifen. Auch bei anderen Modi dürft ihr gestalterisch mitwirken, etwa wenn es um den Bau einer kleinen Rennstrecke geht. Dank mitgelieferten Komponenten dürft ihr euch zudem ins Augmented-Reality-Getümmel stürzen und dort wahlweise als Einzelspieler euren Spass haben.

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Doch ist der "GJS GEIO Battle Robot", wie er mit vollem Namen heisst, denn nun sein Geld wert? Bei einem Preis von deutlich über 200 Franken (pro Roboter) muss man sich schliesslich die Frage gefallen lassen, ob hier Preis und Leistung stimmen. Da wir jetzt keine absoluten Roboter-Enthusiasten sind, sondern eher mit neutralen Gefühlen an den Test herangingen, sind wir bei der Beantwortung dieser Frage eher zurückhaltend. Ja, der GEIO ist sehr gut verarbeitet, agil und bietet dank der App vielseitige Anwendungsmöglichkeiten. Zudem ist es für nicht Wenige sicher eine Jugendfantasie, endlich einen Roboter selber steuern und (virtuelle) Verwüstung anrichten zu können. Diesen Traum erfüllt der GEIO Battle Robot vollumfänglich. Es macht Spass, ihn zu steuern, und die Action wird mit entsprechenden optischen sowie akustischen Spielereien untermalt. Dazu gibt es verschiedene Anwendungsbereiche wie AR, Racing oder Kämpfe und sogar eine vereinfachte Programmierumgebung sowie eine Gesichtserkennung. Das alles sorgt dafür, dass es an und für sich genug Abwechslung gibt und eigentlich viele spassige Stunden vor einem liegen sollten. In Wahrheit war für uns aber irgendwie dann doch schnell die Luft raus. Das Ganze macht anfänglich Spass, aber sobald sich die erste Faszination etwas gelegt hat, fehlt einfach die Tiefe, um länger bei der Stange zu halten. Es ist nicht direkt so, dass wir gelangweilt waren, doch wenn man überlegt, was man sich statt der Roboter für 400 für 500 Franken kaufen könnte, bleibt bei uns das Gefühl, dass hier das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht stimmig ist.

Doch das ist wie gesagt nur unsere Meinung als Roboter-Noobs. Wer sich hingegen als Roboter-Nerd bezeichnet, wird das womöglich deutlich anders sehen und mehr Unterhaltungswert aus den verschiedenen Aktivitäten sowie den zugegebenermassen echt cool gemachten Details ziehen können.

Entscheidet also für euch selbst, in welches der beiden Lager ihr eher gehört. Mit dem "GJS GEIO Battle Robot" erhaltet ihr aber auf jeden Fall ein Produkt mit vielfältigen Möglichkeiten, das gleichzeitig agil und doch robust ist sowie von einer mehr als soliden Smartphone-App unterstützt wird.

Pro

  • Roboter extrem agil dank ausgeklügeltem Rädersystem an den vier Beinen
  • Sehr solide Smartphone-App mit vielen wählbaren Modi
  • Alles funktioniert überraschend gut, verzögerungsfrei und genau

Kontra

  • Preis
  • Lautes Betriebsgeräusch
  • Abseits von Nerds womöglich fehlende Spieltiefe und somit mangelnder Langzeitspass

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