Battlefield: Hardline

Gespielt: Ein echtes Cop-Drama von den „Dead Space“-Machern?

Vorschau Benjamin Kratsch

Wird „Battlefield: Hardline“ vom „Dead Space“-Studio Visceral Games ein Überraschungsknaller im Singleplayer? Wir erleben sehr viel mehr offene Welt und starke Schauspielleistung als erwartet. Mehr Atmosphäre, mehr Gameplay-Optionen Marke „Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain“ und einen stärkeren Protagonisten aus der Feder der Autorin von „Justified“ und „West Wing“, der sich nicht so einfach in die Kategorie des verrückten Despoten einordnen lässt. „Battlefield: Hardline“ - Mega-Preview.

Schwaches Licht flackert und wirft einen nervösen Strahl auf jene kahle Mauer, an der wir in den ersten Minuten von „Battlefield: Hardline“ lehnen. Unsere Hände sind nach vorne gefesselt, über uns verläuft in dicken Lettern und mit Blut geschrieben: „Peace“. In diesem düsteren Loch von Mr. Alpert und seinen Schergen hat sicher schon der ein oder andere seine letzten Stunden unter den Lebenden verbracht. Doch Gott sei Dank gibt es da ja noch Marcus (gespielt von Eugene Byrd aus der TV-Serie „Bones“) und seine blonde Freundin. Die tut gerne ein bisschen doof, dadurch kontrolliert sie ihr Vater nicht als sie Marcus einen Dietrich in die Hand schiebt, bevor der von Mr. Alperts bewaffneten Gorillas in den Keller geführt wird. Ihr merkt schon: Das hier ist ein ganz anderes „Battlefield“-Gefühl als noch „Battlefield 4“. Auch das hatte Momente des Schweigens, die waren jedoch sehr kurz und waren gescriptet. Hier hingegen spielen wir eine gesamte Mission mit Stealth-Taktiken und fühlen uns nicht selten wie Sam Fisher ohne Hightech-Gadgets.

Wie Sam Fisher auf leisen Sohlen durchs Raketensilo

Die Mission verläuft non-linear. Sind wir zu laut oder stossen versehentlich etwas um und machen die Wachen auf uns aufmerksam, müssen wir fliehen und uns verstecken, denn Kämpfen ist schwierig mit gefesselten Händen. Ergo schleichen wir geduckt nach vorne, machen immer mal wieder halt und spähen um die Ecke.  Die Atmosphäre funktioniert vor allem auch durch die merkwürdigen Radio-Einspieler von Mr. Alpert, der sich offensichtlich als eine Art General sieht und ein bisschen an sein Pendant aus dem grossartigen „Spec Ops: The Line“ erinnert.

Die Atmosphäre geht aber immerhin ein Stückchen weit in Richtung „Dead Space“. Die flackernden Lichter und das nervöse Rauschen sowie der Hall von Männerstimmen in den Katakomben sorgen schon für eine leichte Gruselstimmung. Zudem ist die Gewalt sehr explizit, wir müssen beispielsweise einen der Techniker von hinten mit unseren Handschellen erdrosseln und erleben dabei, wie er mit den Händen und Beinen zappelt und gut eine Minute um sein Leben kämpft, ehe er stirbt. Das ist allerdings notwendig, denn der Scherge hat die Schlüssel und es wird Zeit für Nick und Marcus sich mal eine Schusswaffe zu suchen.

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