Call of Cthulhu - Test / Review

Schauriges Horror-Abenteuer

Test Video Benjamin Braun getestet auf PlayStation 4

Das hässliche Entlein

Screenshot

Von Entwickler Cyanide hatte trotz Verwendung der Unreal Engine 4 sicherlich niemand erwartet, dass „Call of Cthulhu“ mit der visuellen Pracht eines „Gears of War 4“ mithalten können wird. Die Qualität der Grafik ist besonders mit Blick auf die teils unterirdische Texturqualität auf der PS4, aber auch in Hinsicht auf die grobe Mimik der Charaktere nicht gerade ein Hingucker. Tatsächlich ist „Call of Cthulhu“ an vielen Stellen oder den artefaktlastigen Videosequenzen so hässlich, dass sich selbst Alkoholiker Pierce das Spiel unmöglich noch schönsaufen könnte. Stossen muss man sich daran, genauso wie an der ausschliesslich auf Englisch vorliegenden Sprachausgabe vielleicht nicht, zumal die Kulisse trotz der niedrigen Qualität die Vorlage stilistisch gut einfängt. Aber selbst in Anbetracht der Anschaffungskosten leicht unter Vollpreis, ist das zu wenig. An der deutschen Textübersetzung haben wir indes wenig auszusetzen. Hier und dort ist sie vielleicht ein weniger freier, als sie sein müsste und streut hier und dort auch mal einen seltsam anmutenden Einzelbegriff ein. Da hat jedoch bereits mancher grössere Publisher schon deutlich schlechtere Lokalisationen abgeliefert.

Fazit

Dank der insgesamt spannenden und wendungsreichen Geschichte sowie der oftmals unterschiedlich lösbaren Situationen kommen Freunde von Krimiabenteuern mit dichter Atmosphäre in „Call of Cthulhu“ auf ihre Kosten. Besonders die Lovecraft-Thematik fängt Entwickler Cyanide gut ein – enttäuscht aber wie viele Inhalte rund um den berühmten Horror-Mythos im Finale. Wäre die Schleichmechanik nicht so fehlerhaft, wäre spielerisch sicherlich noch mehr drin gewesen. Auch ein paar kniffligere Rätsel hätten „Call of Cthulhu“ nicht geschadet. Das grösste Manko des Spiels aber ist die technische Umsetzung. Denn obgleich der düstere Grafikstil gut zur Vorlage passt, leidet das Spielerlebnis doch deutlich unter den oft extrem groben Texturen sowie der altbackenen Mimik und Gestik der Charaktere. Unterm Strich dennoch ein gelungenes Gruselabenteuer, bei dem ihr selbst entscheiden müsst, ob es euch auch den Beinahe-Vollpreis wert ist.

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