Call of Duty: WWII - Ersteindruck

Wir haben die Private Multiplayer Beta gespielt

Vorschau Video Ulrich Wimmeroth

Run and Gun, Bombast-Sound und tausend Tode: Wir haben uns am Wochenende ausgiebig auf den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkriegs ausgetobt und die Mehrspieler-Modi des kommenden "Call of Duty: WWII" unter die Lupe genommen.

Die Entwickler von Infinity Ward haben im letzten Jahr ordentlich verbale Prügel einstecken müssen. Das Zukunftsszenario aus "Call of Duty: Infinite Warefare" kam einfach nicht so gut an und so schob sich die Dauerkonkurrenz von "Battlefield" anscheinend mühelos in der Beleibtheitsskala an Activisions Vorzeigeserie vorbei. In diesem Jahr ist im Call of Duty-Rotationssystem nun Sledgehammer Games an der Reihe abzuliefern, die mit dem Thema Zweiter Weltkrieg zurück zu den Wurzeln des Shooters gehen und den Sturm auf die Festung Europa thematisieren. Wir haben uns in die Private Multiplayer Beta am vergangenen Wochenende begeben und uns als einfacher Soldat in den Rängen bis zum maximal möglichen Level von 25 hochgearbeitet. Und sind dabei verdammt oft gestorben.

Neu: die Divisionen

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Die erste Neuerung betrifft die Divisionen: Insgesamt fünf unterschiedlichen Einheiten der Streitkräfte können wir uns anschliesssen und von den spezifischen Vorteilen profitieren. So bietet die Infanterie ein Bajonett, das beim Nahkampf den schnellen Exitus des Gegenübers bedeutet, nur die Luftlandeeinheit erlaubt den Einsatz eines Schalldämpfers für Maschinenpistolen, die Panzerdivision liefert ein Maschinengewehr auf einem Zweibein, nur die Gebirgsjäger können Scharfschützengewehre nutzen und die Expeditionsdivision verfügt über eine Schrotflinte mit verheerender Brandmunition. Es lohnt sich, die einzelnen Fähigkeiten und Boni der Divisionen genau anzusehen, die von schnellerem Nachladen bis zur Anforderung eines Luftangriffs reichen und eigene, einzigartige, Waffenupgrades erlauben. Ihr merkt schon, das bekannte Picksystem ist nicht mehr vorhanden und damit gibt es auch keine freie Zusammenstellung der Lieblingsausrüstung aus den unzähligen Waffen, Gadgets und Waffenupgrades der Vorgängerspiele mehr. Das ist für uns kein Nachteil, denn die Wahl der Division ist nicht in Stein gemeisselt und es kann jederzeit gewechselt werden. Die unterschiedlichen Einheiten spielen sich dabei erfreulich grundverschieden und es bleibt den eigenen Wünschen und Vorlieben überlassen, in welcher Division es sich auf Dauer lohnt zu dienen und in den Rängen aufzusteigen.

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Beeindruckende Optik, bombastischer Sound

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Ob in den Bunkeranlagen von Gibraltar, in den verschneiten Waldgebieten der Ardennen oder Pointe du Hoc in der Normandie, die Mehrspielerkarten glänzen mit schicken Details, wie Panzerwracks und abgeschossene Jagdmaschinen oder einer ganzen Armada an Schlachtschiffen, die aus dem Nebel heraus die Küste unter Beschuss nehmen. Verwinkelt sind die Umgebungen, mit zahlreichen Wegen und wenig Möglichkeiten als Scharfschütze auf Campingtour zu gehen. Gut so. Das bedeutet aber auch: immer schön in Bewegung bleiben, ansonsten gibt es schneller einen Treffer in den Rücken, als einem lieb ist. Und die Respawnpunkte sind auch nicht immer optimal gewählt, nicht selten landeten wir nach einem unsanften Ableben an einer Stelle, an der uns direkt die nächste Portion Blei erwartete. Die spielbaren Modi sind altbekannt, Team Deathmatch, Domination, Hardpoint und Mosh Pit werden mal auf Seiten der Alliierten, mal auf Seiten der Achsenmächte ausfochten. Dabei können acht bis zwölf Mitspieler im Kampf um Ruhm, Ehre und Erfahrungspunkte antreten, die dann für den Rangaufstieg und zusätzliche Token sorgen, die sich in Upgrades anlegen lassen. Bemerkenswert ist wieder der Sound, den Sledgehammer Games dem Kriegsgeschehen verpasst hat. Da hämmern die Maschinengewehre, da schlagen Bomben und Granaten mit wummernden Bässen ein, da schreien die Verwundenten und es werden Befehle gebrüllt. "Call of Duty" halt. Eines ist uns allerdings eher unangenehm aufgefallen: Auch mit einem Edel-Headset mit Hintergrundgeräuschverstärkung sind die Bewegungen der Gegner kaum bis gar nicht wahrzunehmen. Das ist ein echter Nachteil, beim Taktieren und sorgt nur für ärgerliche Überraschungen, wenn der Feind mal wieder wie aus dem Nichts auftaucht und uns einfach mal so dahinrafft. Aber es ist eine Beta und die Entwickler reagieren bereits auf das Feedback.

Starker Krieg-Modus

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Ein echtes Highlight war für uns der neue Krieg-Modus, der sich vielleicht ganz gut mit den Operations aus "Battlefield" vergleichen lässt. Hier gilt es einen Luftabwehrstützpunkt der Achsenmächte einzunehmen, der den Alliierten Truppen das Leben schwer macht. Dazu soll erst einmal eine Kommandozentrale erstürmt, dann eine Behelfsbrücke gebaut werden, um nachrückenden Panzern einen Weg zu ebnen, ein Munitionsdepot in die Luft gejagt und schlussendlich das Ziel eingenommen werden. Das alles im Zeitlimit zu schaffen, benötigt richtig gute Teamarbeit, ansonsten ist spätestens auf der Brücke Feierabend, denn in dem offenen Areal sind die Brückenbauer ein leichtes Ziel für Scharfschützen aus den umliegenden Ruinen des französischen Dorfes. Ja, auch wenn Rauchbomben eingesetzt werden, die zwar den Verteidigern die direkte Sicht nehmen, aber mit ein paar MG-Salven mitten rein, kommt unser Vormarsch schnell ins Stocken und unsere Verluste sind beachtlich. Absprechen, eine Taktik entwerfen und konsequent verfolgen, das sind die geeigneten Mittel voran zu kommen.

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