Chronos: Before the Ashes - Test / Review

Abenteuer voller Überraschungen

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox Series X/S

Vor vier Jahren kam "Chronos" von Gunfire Games bereits als einer der ersten Titel für die Oculus Rift auf den Markt. Später brachten die Entwickler mit "Remnant: From the Ashes" einen Nachfolger, jedenfalls was Geschichte und Welt angeht. Wenngleich es kein makelloses Spiel war, fand es doch viele Fans. Daher ist es nicht besonders erstaunlich, dass "Chronos" als "Chronos: Before the Ashes" noch mal neues Leben auf Konsolen eingehaucht wird. Wir haben uns angeschaut, ob der Wechsel von VR zu klassischem Adventure funktioniert.

Postdrakonische Welt

Auch wenn "Chronos: Before the Ashes" etwas früher spielt: Wer "Remnant: From the Ashes" kennt, wird sich in der Welt und der Geschichte schnell zurechtfinden. Die Menschheit ist am Rande der Auslöschung. In der unbestimmten Vergangenheit haben es Wissenschaftler geschafft, eine Verbindung zu anderen Welten zu öffnen. Viele der dort lebenden Wesen waren zwar nicht freundlich gesinnt, aber auch nicht unbedingt aggressiv. Doch dann kam der Drache. Dieses uralte Wesen brachte seinen verdorbenen Einfluss in die Welt der Menschen und löschte fast alles aus. Ihr startet das Spiel wahlweise als Krieger oder Kriegerin eines verbleibenden Stammes der Menschen, Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte nachdem die moderne Welt endete. Ihr seid das schnellste, stärkste und talentierteste Mitglied eures Stammes. Daher wurdet ihr ausgewählt, um euch dem Drachen entgegenzustellen - eine Aufgabe, an der zuvor viele andere gescheitert sind. Nur mit einem rudimentären Schwert und Schild bewaffnet, begebt ihr euch zu dem Forschungskomplex, in dem alles begann.

Mit Schwert und Schild durch Dimensionen

Screenshot

Im Laufe eures Abenteuers werdet ihr verschiedene Welten erkunden, die jeweils ihre eigenen Gefahren, Geheimnisse und Schätze mit sich bringen. Euer Ziel bleibt dabei jedoch, den Drachen, der euren Stamm plagt, zu erledigen. Recht schnellt lernt ihr, dass ihr, um an den Drachen heranzukommen, erst einmal seine Verbündeten erledigen müsst. Wenn ihr "Chronos: Before the Ashes" startet, werdet ihr wahrscheinlich direkt an "Dark Souls" erinnert. Das liegt aber hauptsächlich daran, dass "Dark Souls" dem eigentlich alten Genre der Action-Adventures wieder neues Leben eingehaucht hat. Die Ähnlichkeiten zur "Souls"-Reihe sind hier rein oberflächlich. "Chronos: From the Ashes" legt nämlich einen deutlich grösseren Fokus aufs Erkunden und Lösen von Rätseln. Die Kämpfe sind, bis auf Bossgefechte, recht banal. Ihr könnt mit eurer Ausdauer nahezu allen Schaden blocken, und eure eigenen Schläge brauchen keine Ausdauer. Stattdessen habt ihr spezifische Kombos, die ihr den Gegnern um die Ohren haut. Nach diesen Kombos könnt ihr jeweils kurz nicht mehr angreifen, was dem Widersacher die Chance zum Angriff gibt. Im Vergleich zu anderen Spielen ist das Kampfsystem von "Chronos: Before the Ashes" daher eher statisch. Auch das Magiesystem, das ihr im Verlauf lernt und erweitert, ist etwas enttäuschend. Es läuft schlussendlich immer darauf hinaus, dass ihr eure Waffe kurzzeitig mit einem Effekt verstärkt. Das kann dann je nach Magie mehr Schaden, eine kurze Unverwundbarkeit, ein Betäuben der Gegner und eine Heilung sein. Alle Magie ist aber an eure Nahkampfangriffe gebunden. Ähnlich an den Rand gedrängt scheinen die Rollenspielelemente: Im Verlauf des Spiels könnt ihr nämlich euren Charakter in vier Bereichen aufwerten: Stärke, Geschicklichkeit, Magie und Gesundheit. Für den vermutlich grössten Teil des Abenteuers ist es aber nicht möglich, Magie auszubauen, und je nach Waffentyp, mit dem ihr spielen wollt, braucht ihr nur Stärke oder Geschicklichkeit. Das heisst im Endeffekt, dass sich das "Rollenspiel" hier auf genau zwei Werte einpendelt.

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