Call Of Duty: Black Ops

Rumble in the Jungle – Call of Duty auf Rambos Spuren

Vorschau Benjamin Kratsch
  1. Januar 1968, T – 1 Minute bis Bingo: Ein Hue-Helikopter schält sich aus der Nacht, ein Seil fällt in die Dunkelheit und Soldaten seilen sich ab – direkt in den Vorhof der Hölle. Als wir die ersten Szenen aus „Call of Duty: Black Ops“ inhaliert, schreien Männer, die wie brennende Fackeln über das blutüberströmte Schlachtfeld rennen und hilflos nach Wasser suchen.

Die Tet-Offensive ist entbrannt, über eine halbe Million Vietcong überströmen das Schlachtfeld mit amerikanischem Blut. Der Auftrag: Überleben! Und einen Kommandooffizier zu suchen, der die Airforce anfordert. Grosse Schlachtengemälde kennen wir, sind in Modern Warfare 2 ein steter Begleiter – doch das hier nimmt eine andere Dimension an. Wenn Vietcong-Soldaten von MG-Salven zerfetzt werden, die Kamera auf halbtote Menschen zoomt, die irgendwie noch versuchen ihr Kampfmesser in einen verwundeten Mann zu rammen – dann zieht sich eine Art Stechen durch den eigenen Bauch. Weniger mit blutiger Schlachterei und abgefetzten Gliedmassen schockt „Black Ops“, sondern subtil. Lichtblitze durchzucken die Nacht, das Geschrei der sterbenden wird von Explosionen zerrissen – und in diesem Inferno scheint eine Frau ihren Sohn zu suchen, versuchen GIs einen Kameraden zu retten, schaltet die Kamera schwarz und zeigt dann nur noch einen verkohlten Krater.

Kopfkino wie bei Stephen King

Was „Call of Duty: Black Ops“ schon jetzt auszeichnet, ist das Kopfkino was es in Gang setzt. „Der beste Horrorfilm ist der, indem sich die Brutalität in deinem Kopf abspielt und nicht auf dem Monitor“, sag Mark Lamia, Studiochef von Entwickler Treyarch im Interview. „Wir wollen nicht einfach nur das nächste Call of Duty machen, sondern ein Spiel, das den besten Kriegsfilmen gerecht wird.“ Eine zweite Flughafen-Affäre wird es aber definitiv nicht geben. „Infinity Ward hat damit einen Denkprozess in Gang gesetzt, aber sie haben es übertrieben. Das ist nicht unser Stil“, bekräftigt Lamia in London. In vielen Punkten will Treyarch der Serie jedoch treu bleiben. Bis zu vier Spieler werden genau wie in „World at War“ kooperativ in die Uniformen verschiedener Soldaten schlüpfen – Kanonenfutter-GIs wie in der Tet-Offensive, aber auch perfekt ausgerüsteten Spezialeinheiten der CIA. Es geht rund um den Globus, von den Wirren des Vietnamkriegs über Sabotageaktionen in Russland bis zur gescheiteren Invasion in der Schweinebucht, bei der die CIA eigentlich Fidel Castro töten wollte. Genau wie in „Modern Warfare 2“ fühlen sich die Missionen extrem abwechslungsreich an. Vom blutigen Krawall-Gemetzel in Vietnam werden wir in einen ruhigeren Auftrag geworfen.

Kommentare

Call Of Duty: Black Ops Artikel