Call of Duty: Modern Warfare 3

Test: Call of Duty: Modern Warfare 3 - Content Collection 2

Test Benjamin Kratsch getestet auf PC

Sanctuary: Griechenland braucht Hilfe

Die übrigen drei Mehrspielerkarten der Content-2-Sammlung sind wieder etwas weitläufiger. Stromerten wir in Erosion durch die handwerklichen Überbleibsel der alten Römer, geht es in Sanctuary ins moderne Griechenland. Hier steht ein gewaltiges Kloster, erbaut aus feinstem Sandstein im rustikalen Stil, gegen den die funkelnden Luxuskronleuchter beinahe deplatziert wirken. Elite-Kunden durften dem Gottesdienst bereits beiwohnen. Auch die koreanische Zementfabrik von Foundation ist für sie nichts Neues. Die Karte ist umgeben von Baggern und Betonmischern, öligen Stahlträgern und alten Fabrikbauten. Rostige Pipelines umarmen das Schlachtfeld wie mechanische Därme, die im Zentrum in einem kolossalen Bohrturm münden. Zweifellos ein Fest für Scharfschützen.

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Dubai: Mission Impossible

Infinity Ward ist ganz offensichtlich urlaubsreif, denn auch die nächste Location führt in warme Gefilde. In Dubai fliegen uns im Luxushotel Oasis Beach Tower die Kugeln um die Ohren. Oha ja, dieser idyllische Postkartentraum hat seine fiesen Todeszonen. Die parkenden Fahrzeuge im Eingangsbereich sind Gefahrenstelle Nummer Eins. Die Terrasse mit einladenden Sitzbänken und Blick auf den Segelboothafen ist verführerisch, macht uns jedoch schnell zur Zielscheibe für den Feind. Der kommt nämlich gerne mal von mehreren Seiten, was vor allem im Herrschafts-Modus bitter ist. Hier retten uns bloss Flashbangs und C4 aus der Misere. Weiter geht es schön am Kartenrand entlang, durch Tunnel und Empfangshallen, um dem Krawall im Zentrum zu entgehen. So schleichen wir uns eine Treppe hinunter, flitzen über den Vorplatz zum Ende des Geländes und nehmen auch hier die Flagge ein. Fehlt nur noch eine.

Ganz ohne Radau geht es dann aber doch nicht. Die letzte Fahne thront mitten im Park neben einem plätschernden Springbrunnen, überall herum hängen Balkone – auch hier herrscht das Gesetz der Todeszone. Nun sind wir ja aber nicht mehr alleine wie in Face Off, sondern mit kräftiger Verstärkung unterwegs. Unser Kollege wirft eine Granate; Glas splittert; Rauschschwaden steigen auf. Ein Semtex-Päckchen bombt gleich drei feindliche Soldaten weg. Ich wittere die Flaggenmacht - und stürme ins Zentrum. Wie ein Hornissenschwarm strömt mein Team zum Springbrunnen und klatscht sich flach auf den spiegelnden Marmorboden. Den letzten Gegner durchsiebe ich mit meiner Uzi. Die Flaggen gehören uns.

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Die Entwickler haben sich beim Kartenbasteln viel Mühe gegeben und mit Oasis, Foundation und Sanctuary drei abwechslungsreiche Schauplätze geschaffen, die zweifellos an die Serientradition appellieren - und die heisst nun mal ballern, bis kein Stein mehr auf dem anderen steht. Allerdings macht die betagte Engine der Zerstörungswut einen Strich durch die Rechnung - die Levelumgebung ist stabiler als ein Schweizer Banktresor. Hier und da bröckelt die Fassade, Glas birst und regnet eindrucksvoll herab. An die atemberaubenden Abholzaktionen eines "Battlefield 3" reichen die Gefechte aber nach wie vor nicht heran. Schade.

 

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