Concrete Genie: VR-Inhalte - Special / Review

Etwas fürs Gemüt

Artikel Video Simon Gröflin

Nachdem sich Sönke Siemens bereits das Hauptspiel angeschaut und getestet hat, haben wir für euch nun einen Kurztest zu den VR-Inhalten in "Concrete Genie", der uns von den Kollegen von VR-Room zur Verfügung gestellt wurde.

Wie ihr vermutlich längst wisst, wird der Hauptpart des Spiels nicht in der virtuellen Realität abgehalten. Dort spielt ihr mit dem klassischen Controller, der sich seiner Lagesensoren bedient, um die verschiedenen Malkunststücke auszuführen, was sich übrigens sehr geschmeidig anfühlt. Wie angekündigt, enthält das malerische Epos - zusätzlich zur Hauptkampagne - zwei VR-Inhalte, die anfangs sehr berieselnd sind, aber nicht unbedingt zu einer längeren Verweildauer einladen. Wir haben uns die VR-Extras genauer angeschaut.

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Bei den zwei VR-Spielen von "Concrete Genie" legt ihr das DualShock-Gamepad beiseite und greift zu den beiden Move-Controllern. Stehen müsst ihr dazu nicht unbedingt. Es reicht auch eine sitzende Position mit einem guten Winkel zur Tracking-Kamera. Ihr befindet euch nicht mehr länger in der dritten Dimension, sondern werdet selber zum "Malgott". Dabei erschafft ihr direkt die Sterne und Lichter am Firmament aus der Malpalette eures Skizzenbuchs.

Bei der ersten Minispiel-Einlage, die ihr schon in 30 Minuten gesehen habt, betreut ihr einen kleinen zwiebelartigen "Tamagotchi-Geist", der vor euch hin und her hüpft und sich nach Umgebungsobjekten sehnt. Sobald euer kleiner Hüpfgeselle wieder Liebesherzen versprüht, wisst ihr, dass ihr die Landschaft nach seinem Gusto erweitert. So ergattert ihr auch weitere virtuelle Elemente wie Bäume, Äpfel, Zweige und Sterne oder Blitze, die ihr an Ort und Stelle platzieren könnt, bis nach einigen Wunschäusserungen eures Zwiebelgeistes nach mehr Äpfeln oder Blumen weitere Pinselobjekte dazukommen.

Etwas fürs Gemüt

Eine besondere visuelle Wahrnehmungsgabe oder tiefgreifende Kenntnisse soziokultureller Gegebenheiten aus der Kunstgeschichte sind aber nicht erforderlich. Die abwechslungsreichen Himmelsgegenstände und die sphärischen Klänge sind auf jeden Fall witzig und entspannend, aber irgendwie fehlt bei der Mal-Erfahrung aus der Ego-Perspektive ein wenig der letzte Kick. Das mesolimbische Hirnareal wartet da vergebens auf Belohnungseffekte wie Achievements oder anspruchsvolle Mal-Erfahrungen, bei denen ihr auch selber etwas hinpinselt.

Freies Malen

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Ein wenig kreativer wird es beim zweiten VR-Bonusinhalt. Erst wenn ihr das VR-Spiel durchhabt, wird die zweite VR-Erfahrung "Freies Malen" freigeschaltet. Es stehen vier Schauplätze zur Verfügung, bei denen ihr in bester "Tilt Brush"-Manier Strassen, Rohre und Wände mit dem magischen Pinsel besprühen könnt. Witzig finden wir, dass ihr auch verschiedene Geister platzieren könnt, um sie auf Knopfdruck zum Leben zu erwecken. Allerdings ist die anfängliche Malpalette noch ziemlich limitiert, wenn ihr die Hauptkampagne noch nicht durchgespielt habt. Das Coole an dem zweiten VR-Spiel: Man kehrt später gern zurück, nachdem man weitere Pinsel aus dem Hauptspiel freigeschaltet hat.

Fazit von VR-Room

Das erste Bonus-VR-Spiel von "Concrete Genie" ist nicht sehr fordernd und dient eher der atmosphärischen Berieselung. Das zweite, das die kreative Ader etwas mehr entfalten lässt, animiert derweil immerhin halbwegs dazu, später wieder zurückzukehren, wenn man die Hauptkampagne beendet hat. Tatsächlich ist aber auch die zweite Experience ein kleines unterhaltsames Minispiel. Etwas genervt am ersten VR-Spiel hat mich, dass sich einmal für eine längere Zeit eine Säule vor meine Nase geschoben hat, die mir ständig die Sicht versperrte. Aber es sieht nicht danach aus, als bestünden viele Bugs oder ein schlechtes Tracking. Auf jeden Fall sind die VR-Bonuslevels keinesfalls ausschlaggebend, um das PS4-Spiel für PSVR zu kaufen. Wenn ihr vor allem Lust auf virtuelle Graffitis habt, seid ihr vielleicht mit "Tilt Brush" oder "CoolPaintr VR" (PSVR) eher an der richtigen Adresse.

Unseren Test zu "Concrete Genie" findet ihr übrigens hier.

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