Cris Tales - Test / Review

Gut gemeint oder auch gut gemacht?

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Als Waisenmädchen Crisbell müsst ihr in diesem JRPG die Zeit manipulieren, um ein ganzes Königreich vor dem Niedergang zu retten. Neben taktisch anspruchsvollen Rundenkämpfen erwartet euch ein visuell einzigartiger Stil. Hier erfahrt ihr, was "Cris Tales" spielerisch, erzählerisch und atmosphärisch auf dem Kasten hat.

Dem Namen nach könnte man zwar meinen, dass JRPGs zwingend aus Japan stammen müssten. Obgleich insbesondere Klassiker wie "Chrono Trigger" und "Final Fantasy VII" im Land der aufgehenden Sonne entstanden sind, gibt es auch im Westen zunehmend mehr Gamer mit einem ausgeprägten Hang zu Spielen wie "Persona 5" oder "Octopath Traveler". Inzwischen entstehen mit Titeln wie Ubisofts "Child of Light" und Deck13s "CrossCode" oder wenigstens von japanischen Rollenspielen inspirierte Abenteuer wie "South Park: Die rektakuläre Zerreissprobe" sogar vermehrt JRPGs in hiesigen Gefilden. "Cris Tales", das primär vom kolumbianischen Indie-Entwickler Dreams Uncorporated entwickelt wird, reiht sich ebenfalls in diese Reihe ein. Das Spiel verfolgt einen recht klassischen JRPG-Ansatz, vermischt diesen jedoch mit einer sehr speziellen 2D-Zeichengrafik und einer besonderen Mechanik. In "Cris Tales" könnt und müsst ihr nämlich die Fähigkeit der Hauptfigur Crisbell nutzen, um zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu wechseln und das Königreich Crystallis vor dem drohenden Untergang zu bewahren.

Ein Waisenkind, ein Frosch, ein Königreich

Screenshot

In "Cris Tales" leitet ihr die Geschicke des Waisenmädchens Crisbell, das zu Beginn noch nicht ahnt, dass nur sie in der Lage ist, das Reich Crystallis vor dem drohenden Niedergang zu bewahren. Eigentlich soll sie im Garten bloss eine Rose für Waisenhausleiterin Mutter Superior pflücken, doch der Frosch Matias stibitzt die Blume und führt Crisbell im wahrsten Sinne des Wortes zu ihrer Bestimmung. Ihr besitzt nämlich die Macht der Kristalle, die es euch ermöglichen, die Zeit zu manipulieren. So gelingt es euch, einen Angriff auf eure Stadt sozusagen rückwirkend zu vereiteln. Im grünen Bereich ist damit allerdings längst noch nicht alles. Denn fortan seht ihr die Welt parallel in der unbeschwerten Vergangenheit, der wechselhaften Gegenwart und der Zukunft, die zu Beginn mit zerstörten Häusern oder verschwundenen Bürgern recht düster anmutet. Die Zukunft könnt ihr im Laufe eurer Reise verändern, müsst euch an Schlüsselstellen aber immer wieder entscheiden, ob ihr zum Beispiel das Haus der Tränkebrauerin oder das des Schmieds von der zerstörerischen Aschfäule befreit. Aus diesen Entscheidungen, die die Welt unmittelbar im Kleinen, langfristig jedoch drastischer verändern, entsteht also ein gewisser Wiederspielwert. Allerdings müsst ihr euch dann auch mehrfach mit den Schwächen von "Cris Tales" auseinandersetzen, auf die wir im Weiteren noch zu sprechen kommen werden.

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