Cuphead - Test

Die schönste Tortur des Jahres

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox One

Spiel nicht mit dem Teufel!

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Cuphead und sein Bruder Mugman haben ihre Seele im Kasino des Teufels verspielt und um ihre Schuld zu begleichen haben sie zugestimmt, die Seelen von anderen Schuldnern einzutreiben. Diese sehr einfache Story passt perfekt in das aussergewöhnliche Setting des Spiels: Vom Startbildschirm bis zum Schluss sieht das Spiel aus wie ein Zeichentrickfilm der 1930er Jahre. Sowohl Cuphead, als auch jeder seiner Gegner wurde mit den damalig verfügbaren Mitteln animiert, um ein möglichst authentisches Gesamtbild zu erzeugen. Ergänzt wird das Ganze mit Aquarell-Hintergründen und einem Soundtrack mit Ohrwurmpotential. Selbst wer mit dem Gameplay nichts anfangen kann, schuldet es sich, "Cuphead" zumindest einmal in Bewegung zu sehen. Es ist schon beeindruckend, dass sie den grafischen Stil damaliger Zeit so überzeugend umsetzen konnten, doch dort hört "Cuphead" nicht auf. Jeder der 15 Bosse kommt mit mindestens drei Phasen daher, bei dem sich Gameplay und Aussehen stark ändern. So kommt es, dass wir in einem der ersten Kämpfe, sowohl gegen eine wütende Kartoffel, eine weinende Zwiebel als auch eine telepathische Karotte antreten. Das Design jedes einzelnen Bosses ist unglaublich kreativ und weckt Erinnerungen an frühe Werke von Disney, ohne deren Stil zu kopieren.

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Spielerische Abwechslung gibt es durch die bereits erwähnten "Run and Gun"-Levels, von denen es in jeder der drei Welten zwei gibt. Diese dienen vor allem dem Sammeln von Münzen, die sich auf der Oberwelt gegen nützliche Power-Ups eintauschen lassen. Zudem stecken uns bestimmte Bosskämpfe in ein Flugzeug, wobei sich hier das Gameplay nur in der Bewegungsfreiheit wirklich unterscheidet.

Übung macht den Meister

Im Zentrum der Philosophie von "Cuphead" steht zweifelsohne die enorme Schwierigkeit. Dies ist im wahrsten Sinne des Wortes ein "Trial and Error"-Spiel, bei dem wir so oft gegen die Wand rennen, bis wir den Boss im Schlaf können. Für die fünf Bosse der ersten Welt und die zwei "Run and Gun"-Level hat Cuphead im Test schon 102 Male das zeitliche gesegnet. Insgesamt kommt "Cuphead" so bereits im ersten Drittel auf rund drei Stunden Spielzeit. Wer, rein theoretisch, jeden Boss auf Anhieb und fehlerfrei besiegt, könnte das Spiel in unter zwei Stunden beenden. Dieser Fall wird aber bei nahezu niemandem eintreten. Spätere Bosse schrauben die Schwierigkeit nämlich nochmal ein gutes Stück hoch und oft ist es empfehlenswert mit verschiedenen Pwer-Ups zu experimentieren, um sich die Bosskämpfe zu erleichtern. Puristen können aber das Spiel auch komplett mit der Anfangswaffe durchspielen und versuchen in jedem Kampf den begehrten „A+“-Rang zu erreichen. Dazu müssen Angriffe pariert, die Spezialmanöver eingesetzt und keine Gesundheit verloren werden. Wer also sich und der Welt etwas zu beweisen hat, kann sich hier zum Experten hocharbeiten.

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