Dark Souls 2

Nachschub für nimmersatte Seelensammler

Vorschau Beat Küttel

Der Sichelwichser

Doch jetzt geht der Spass erst richtig los. Nachdem ich die kleine Höhle mit dem Lagerfeuer verlassen hatte, erreichte ich nach dem Erledigen zweier recht leichter Skelett-Gegner eine Brücke. Kaum überquerte ich diese Brücke, rannte ein grosser, fetter und mit zwei massiven Sicheln bewaffneter Gegner auf mich zu. Da ich nicht der einzige Spieler war, denn an dieser Stelle seine liebe Mühe hatte, wurde dieser Gegner schon bald als "Sichelheini", mit zunehmendem Frust mitunter auch öfter mal als "Sichelwichser" betitelt. Unzählige Male starben ich und andere Spieler unter lautem Geschrei genau auf dieser Brücke. Das Schlimme an den "Dark Souls"-Spielen ist, dass man gerade bei solchen Gegner äusserst methodisch und vor allem geduldig vorgehen muss, man aber mehr und mehr die Geduld verliert und diese miese Sau einfach am Boden sehen will. Geduldiges Spielen, geschicktes Ausweichen und zwischendurch auch mal ein paar Seelen horten, um dank nun verfügbarer Upgrades auch Mehrfachangriffe überleben zu können ist hier angesagt. Irgendwann liegt auch dieser Gegner vor mir im Staub, und ich mache mich in Richtung des ersten richtigen Bosses auf. Dazwischen stehen allerdings noch einige normale, aber nicht minder gefährliche Gegner sowie vier oder fünf rote Phantome. Mit diesen ist überhaupt nicht zu spassen, aber zumindest tauchen sie auch nachdem man gestorben ist nicht mehr auf, wenn man sie irgendwann mal besiegt hat. Es sei denn natürlich, ihr ruht euch am Lagerfeuer aus und sorgt dafür für einen Respawn aller Gegner. Wie dem auch sei, irgendwann erreiche ich eine Wand aus mystischem Nebel, der den Eintritt in einen neuen Abschnitt (allerdings ohne dabei einen Rücksetzpunkt zu kreieren) markiert. Und da heute ja mein absoluter Glückstag ist, handelt es sich dabei natürlich um einen Boss-Kampf.

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Beim Betreten des neuen Areals sieht eigentlich noch alles halbwegs normal aus. Ein paar Skelette wanken auf mich zu, aber es ist nichts in Sicht, mit dem ich nicht schon fertiggeworden wäre. Doch das ändert sich innert weniger Sekunden, als plötzlich ein Pferd mit einem in Flammen stehenden Streitwagen mit seitlich an den Rädern angebrachten Klingen auf mich zurast. In dem engen Korridor gibt es kein Entrinnen mehr und ich werde überrollt, gefolgt von dem schon allzu bekannten "You Died"-Schriftzug. Also nochmal von vorne. Immerhin sind die roten Phantome nirgendwo mehr zu sehen, dennoch gilt es, achtsam zu bleiben vor den anderen im Level verstreuten Gegnern, um möglichst unversehrt bis zum Boss namens "Executioners Chariot" (also etwa “Streitwagen des Henkers”) vorzudringen. Dieses Mal versuche ich ein wenig cleverer zu sein und suche in einer Seitennische in der Mauer Deckung, als der Streitwagen heranbraust und die Skelette mit sich reisst. Allerdings muss auch hier das Timing stimmen, man will ja nicht in der Nische wartend von den Gegnern platt gemacht werden, aber herauswagen sollte man sich auch nicht, um nicht überrollt zu werden. Das Ziel liegt weiter vorne im Korridor, wo es gilt, einen Hebel zu betätigen, damit das zweiköpfige Pferd mit dem Streitwagen in das nun runtergelassene Tor donnert. Endlich habe ich überhaupt eine Chance, dem Boss Schaden zuzufügen! Doch für mich bleibt nicht genug Zeit an diesem Preview-Event, um diesem Unwesen den Garaus zu machen. Immerhin merke ich bei einem Rundgang durch unseren (übrigens sehr stimmungsvollen) Folterkeller, dass es anderen in unserer lustigen Zocker-Runde auch nicht besser ergangen ist. Da wurde von davonrennen vor den Gegnern bis zum Helden in Unterhosen (also komplett ohne Rüstung, um schneller und wendiger zu sein) alles probiert, mit wechselndem (jedoch zumeist bescheidenem) Erfolg. Eigentlich ist es deprimierend, denn zu Fuss sind es vielleicht 3 Minuten vom Anfang des Levels bis zum Boss, aber man kann Stunden damit zubringen, zu sterben, die Gegend zu erkunden und seinen Charakter (hoffentlich) aufzuleveln bevor man endlich bereit für den Boss ist.

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