Dead Rising 4 - Test

Schöne Bescherung

Test Joel Kogler getestet auf Xbox One

Machtfantasie im Winterwunderland

Anstatt Gegner wegzulocken und Hintergassen zu verwenden, um grosse Gruppen zu umgehen, fühlen wir uns wie ein unverwundbarer Rambo, der mit den wesentlich robusteren Waffen hunderte Zombies auf einmal weghaut. Nicht einmal, wenn Gegner mit Waffen daherkommen, brauchen wir mehr taktisches Feingefühl, als zu ihnen zu rennen und sie niederzuschlagen. Erst als nach rund vier Stunden weitere Zombietypen eingeführt werden, wird das Spiel schwieriger, je nachdem, welche Waffen man gerade dabei hat. Das bringt etwas Abwechslung in das ansonsten extrem repetitive Gameplay. Kaum hat man sich daran gewöhnt, rollen auch schon die Credits über den Bildschirm, denn mit rund sieben Stunden ist "Dead Rising 4" auch ausserordentlich kurz. Zumal das in früheren Teilen freischaltbare Ende hier hinter dem Season-Pass verschlossen bleibt. Der Weg dahin ist leider auch alles andere als interessant und abgesehen von ein paar skurrilen Begegnungen mit anderen Überlebenden ist die Story uninteressant und vorhersehbar. Abermals treten wir gegen eine mysteriöse militärische Organisation an, welche die Zombie-Epidemie für ihre Zwecke nutzen will. Die letzte beliebte Komponente der früheren Teile, die kooperative Kampagne, wurde ebenfalls ersetzt. Stattdessen erleben wir jetzt kooperative Abenteuer in einem separaten Spielmodus, die sich ein wenig wie ein deutlich weniger spannendes „Left 4 Dead“ spielen. Mit mehreren Spielern auf dem selben Bildschirm geht zudem auch die Bildrate in die Knie. Der Multiplayer ist daher kaum eine Erwähnung wert.

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Zu den Highlights in den winterlichen Strassen von Wilamette gehören definitiv die Kombo-Fahrzeuge, die uns im Stile eines „Mad Max“ in verrückten, bis auf den Kühlergrill bewaffneten Vehikeln auf die Zombiehorden loslassen. Jedes Fahrzeug besitzt dabei zwei Waffen und einen Spezialangriff, den wir aufladen müssen. In solchen Fahrzeugen sind wir nun wirklich ein Gott. Den Kombo-Counter innerhalb von Sekunden in die hohen hunderter wandern zu sehen, hat schon fast etwas Meditatives. Angesichts der schieren Absurdität dieser Fahrzeuge und ihrer Bewaffnung kann man sich häufig ein Schmunzeln nicht verkneifen. Ein weiteres neues Element ist der „Exo-Suit“, den wir in der Spielwelt finden können. Damit werden wir noch einmal ein Stück mächtiger und können so auch besonders schwere Waffen ausrüsten, zu denen Frank ansonsten keinen Zugang hat. Unsere Zeit im Anzug ist jedoch durch die sehr kurze Batterie beschränkt, so dass man oft entscheiden muss, ob man jetzt lieber Zombies niederschlägt, oder sich auf die Suche nach einer Exo-Suit-Waffe macht. Für beides reicht die Zeit leider oft nicht. Sind wir einmal entsprechend Ausgerüstet, so kann uns gar nichts mehr aufhalten und selbst die aussergewöhnlichen Infizierten sind nur noch Kanonenfutter. Das passt hervorragend zum überzeichneten Rest des Spiels und könnte so auch direkt aus deinem „Saints Row“ stammen.

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