Der Game Insider 6

Gears of War 4, Killzone-T-Rex und WiiU 2

Artikel Benjamin Kratsch

Platz 05: X-Wing vs. Tie-Fighter

Nicht nur das britische Free Radical arbeitete für Lucas Arts an „Star Wars“-Games. Nein, auch das legendäre in Köln und San Rafael, Kalifornien beheimatete Factor 5 werkelte an mehreren Projekten für George Lucas. Unter anderem entwickelte es die viel gepriesenen „Star Wars: Rogue Squadron“, „Rogue Leader“, „Rebel Strike“ und „Battle for Naboo“ für N64, Gamecube und PC bevor es ab 2008 stückweise aufgelöst wurde. Wie nun einer der einstigen Factor-5-Gründer, Julian Eggebrecht, in IGNs Podcast-Reihe Nintendo Voice Chat verriet, hatte es aber auch zwei „Star Wars“-Games gegeben, die leider nie das Licht der Welt erblickten. Und eben jene waren ausgerechnet „Rogue Squadron“-Games.

Einerseits arbeitete das Studio an einer Art HD-Remaster-Compilation von „Star Wars: Rogue Squadron“, „Rebel Strike“ und „Rogue Leader“ für die erste Xbox. Die sei aufgehübscht und mit einem Online-Mehrspieler versehen worden. Doch als das Projekt zu 50 Prozent fertig war, wurde die Entwicklung nach Umstrukturierungen bei Lucas Arts plötzlich eingestellt. An die genaue Begründung kann sich Eggebrecht nach all den Jahren nicht mehr genau erinnern.

Das nächste „Star Wars“-Projekt war ebenfalls ein Teil der „Rogue Squadron“-Reihe. Nämlich „X-Wing vs. Tie Fighter“. Dieses sollte von Factor 5 als Starttitel der Xbox 360 erscheinen und die Spieler als Pilot des Red-Squadron der Rebellenarmee gegen die Krieger des Imperiums entsenden. Starker Fokus sollte dabei auf einem Mehrspieler-Part liegen. Doch fragte sich Lucas Arts inmitten der Entwicklung ob ein Launch-Titel tatsächlich Sinn mache und liess Factor 5 das Projekt dann abbrechen. Jedoch ergab sich anschliessend die Chance für Sony einen Exklusivtitel zu fabrizieren. Das Resultat war die hübsche aber mittelprächtige Drachenfliegerei „Lair“, die Julian Eggebrecht selbst als „ziemlich grossen Fehler“ betrachtet. Die Komplexität als auch die übersteigerten Ambitionen hätten den Jungs des Studios gigantische Probleme bereitet.

Im Anschluss daran griff Factor 5 die Idee der „Star Wars: Rogue Squadron“-Compilation auf eigene Faust und Kosten wieder auf, die ja halbfertig für Xbox rumlag. Allerdings adaptierte das Studio diese für Nintendos Wii und deren Bewegungssteuerungskonzept. Sogar einen zusätzlicher Modus mit Lichtschwert-Kämpfen wurde integriert. Bevor das eigentlich fertige Spiel in den Handel kommen konnte, geriet das Studio 2008 in finanzielle Schwierigkeiten. Die Hoffnung der Studioführung, Lucas Arts oder jemand anderes, könnte ihnen das Projekt abkaufen, wurde nicht erfüllt. Dieses mitsamt einigen anderen mutigen aber finanziell aufwendigen Unternehmungen trieb das Studio letztlich in den Ruin.

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