Platz 8: So sah Rares Horror-Game aus!
Das britische Kultstudio Rare ist einst mit „Banjo-Kazooie“, „Perfect Dark“ und natürlich „Golden Eye“ zu Ruhm und Ehre gelangt, um später unter Microsofts Ägide dumpfe Kinect-Games wie „Kinect Sports Rivals“ zu entwickeln. Erst jetzt bekommt das Studio mit dem ambitionierten Mehrspieler-Experiment „Sea of Thieves“ wieder eine Chance, für ein mutiges Projekt. Denn mehrfach waren den begabten Briten, wie sie selbst in Videos beliegend zur Spielesammlung „Rare Replay“ zeigen, interessante Konzepte aus der Hand geschlagen worden.
Im Jahre 2006 war von Rare etwa ein Horror-Game namens „Sundown“ - nicht zu verwechseln mit Guillermo del Toros „Sundown“ - angeschoben worden, nur um alsbald in aller Stille abgebrochen und begraben zu werden. Das Survival-Horror-Projekt sollte nach dem Ausbruch einer Parasitenplage ansetzen, die die Gesellschaft ins Chaos stürzte und Mensch und Tier in grausige Ungeheuer verwandelte. Inspiration zogen die Macher dafür vor allem aus dem Horror-Streifen „The Thing“. „Body-Horror vom feinsten“, beschrieb der Konzeptzeichner Peter Hentze die Entwürfe. Nackte menschliche Kreaturen mit langen Zungen, mehrfach ineinander verschlungenen Mäulern und gespaltenen Gesichtern sollte es ebenso geben, wie Bären, deren Beine zu matschigen Klumpen verwachsen waren. Eklig, widerwärtig und abstossend sollten die Gegner sein.
Spielerisch, so das Konzept, wäre „Sundown“ seinem Namen gerecht geworden und seiner Zeit voraus gewesen. Am Tag hätte der Spieler nämlich in offenen Arealen Zeit gehabt, herumzureisen, Vorräte zu suchen und Aufträge und Mission zu lösen. Doch vor Einbruch der Nacht müsste er einen Zufluchtsort suchen und diesen, wie etwa in Epic Games' „Fortnight“, mit Brettern und Fallen verrammeln und auf sein Überleben hoffen. Denn dann würden die Mutantenwesen auf die Jagd gehen.
„Sundown“ schaffte es lediglich bis zu einem Prototyp, den ein Team innerhalb von Rare entwickelte. Weiter kam das Projekt aus unklaren Gründen nicht.