Diablo 3

Kolumne Editor's Call: Bekehrt von Diablo?

Artikel Benjamin Kratsch

Neu Tristram lebt wie Minas Tirith

Was mich begeistert ist wie Blizzard die Einöde und das Grauen mit Leben füllt. Die Stadt erinnert ein bisschen an Minas Tirith, zerstört, abgefackelt, in ihren Grundfesten erschüttert. Jeden Meter sehen wir wie Bauern panisch ihr Land verlassen und alles stehen und liegen gelassen haben. Hier und da salbt noch ein Pater die Toten. Jenseites des Friedhofes der Stadt beginnen die Fluch-beladenen Felder sich bis zum Horizont zu erstrecken. Das einst fruchtbare Land ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Die meisten Bauern und Handwerker sind geflohen, Höfe liegen brach und die wenigen Seelen, die hier ihr Dasein fristen müssen, sind arm dran. Wir (ich als auch meine nunmehr beschworenen Zombiehunde und der in den Katakomben aufgelesene Templer) kämpfen uns vor bis zum überfluteten Tempel der Khazra, wo wir nach einem besonderen Schwert suchen, von dem Leah erzählt hat. Stunden vergehen, ehe die Klinge zusammengesetzt ist und dem Fremden überreicht wird. Dessen Erinnerungen kommen wieder: Er ist Tyrael, Engel aus den Vorgängern, und gekommen, um die Menschen zu schützen. Verstossen aus der Himmeln seinesgleichen musste er in die Hülle eines Sterblichen kehren. Und nun sieht er es als seine Pflicht, die Welt von Sanktuario vor der Invasion der Höllenarmeen zu schützen. Deshalb geht es nun in den Norden, ins Wüstenreich von Caldeum, wo eines der geringen Übel, Belial, im Begriff ist, sich das kleine Kaiserreich einzuverleiben.

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Wie tötet man eine Seele?

Der Norden ist das Gegenteil von Neu-Tristram. War der erste Akt noch in einer Gegend beheimatet, die trostlos war und deren Mordigkeit einem regelrecht in die Nase stich, während die Bäume für unwohlige Enge sorgten, erstrahlt die Wüste in den grellsten Farben. Bis zur Unendlichkeit erstrecken sich die Dünen, sengt die Hitze und offenbart sich Caldeum am Fusse unseres Lagers. Eine reiche Handelsstadt, die beherrscht wird von einem Kindskaiser. Alles scheint idyllisch: Die Stadt verfügt über genügend Güter, um ihren Wohlstand zu halten, an allen Ecken werden frische Waren feil geboten, bunteste Farben und Ornamente verzieren die Mauern, während Palmen Schatten spenden und die Brunnen für ein erträgliches Mass an Wasser sorgen. Doch der schöne Schein trügt. Das Volk leidet unter einer mysteriösen Seuche und der Kindskaiser des Reiches kümmert sich nicht um die darbende Bevölkerung. Wir schlagen uns derweil mit unseren eigenen Problemen rum: Wie kriegt man einen Dämonen tot? Klar, die fleischige Hülle können wir schnetzeln, aber die Seele? Zwanzig Jahre zuvor wurde Diablos Seele in einem Seelenstein gebannt, der vernichtet wurde. Da liegt der Hund begraben, wir haben keinen Stein mehr. Oder doch? Tyrael berichtet von einem arkanen Grossmeister namens Zoltun Kull, der ein Gegenstück erschuf, den "Dunklen Seelenstein", der irgendwo in den Dünen versteckt sein soll. Blöd nur: Zoltun ist tot und über die halbe Wüste verteilt. Wir müssen also sein Blut, seinen Kopf und seinen leblosen Körper finden.

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