Doom 3 VR - Test / Review

Die bluttriefende Marsmission entert die Virtual Reality

Test Video Steffen Haubner getestet auf PlayStation 4

Vorhersehbar unvorhersehbar

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Was lauert da im Dunkeln? Repetitives Gameplay muss keine Spassbremse sein.

"Doom 3" mag in die Jahre gekommen sein. Die menschlichen (oder besser: ehemals menschlichen) Kollegen fallen nach wie vor durch eine gewisse Hüftsteifheit auf. Na ja, wer jahrelang in Stahlröhren auf dem Mars leben muss ... Doch wen juckt das schon? Denn das Marsspektakel ist ansonsten wie geschaffen für einen amtlichen VR-Trip. Schon beim anfänglichen Körperscan, wenn die roten Strahlen über unsere virtuellen Körper hinweggleiten, tauchen wir ganz ein in die wunderbare Welt von "Doom 3". Während es aus dem Kopfhörer wabert, scheppert und kreischt, flackern um uns herum alle möglichen Lichter. Aus lecken Rohren quellen Rauch und Feuer, und jederzeit kann sich aus dem dunklen Schatten da drüben eine Schreckensgestalt lösen. Leuchten wir mit der Taschenlampe in einen dunklen Schacht, springt daraus zuverlässig ein Alien hervor und direkt in den Lauf unserer Waffe. Das ist alles so herrlich vorhersehbar unvorhersehbar wie in einer Geisterbahn, und wie dort funktioniert das bekannte Phänomen: Wenn man genau weiss, dass man gleich erschreckt wird, erschrickt man umso mehr. Die stellenweise geisterhaft durch die Luft düsenden Totenköpfe machen via VR-Brille ebenfalls einiges her. Was die Illusion betrifft, wirken eigentlich nur die gelegentlichen Cutscenes etwas störend, bei denen wir aus unserem Leihkörper heraustreten.

Eher Marathon als Achterbahn

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Immer schön lächeln: Auf der UAC-Station tut sich das Tor zur Hölle auf.

Man muss es ganz klar aussprechen: Das Spektakel nutzt sich trotz vieler Schauwerte im Verlauf der 16- bis 18-stündigen Spielzeit doch merklich ab. Das hat die VR-Version mit dem Original gemeinsam, es ist eher ein Marathon als eine Achterbahn und wird irgendwann zur Geduldsprüfung. Eine Story, die diesen Namen verdient, sucht man vergeblich, und irgendwann mag man die immer gleichen spärlich beleuchteten Schuhschachtelräume mit flackernden Monitoren an den Wänden kaum noch sehen. Der eine oder andere längere Ausflug ins Freie wie bei Sonys VR-Ballerei "Farpoint" zum Durchatmen wäre hier sicher wohltuend gewesen. Wenn man schon mal auf dem Mars ist, will man doch schliesslich auch mal spazieren gehen, oder? Aber ehrlich gesagt: Viel mehr als zwei oder drei Stunden am Stück wird wohl kaum jemand spielen. Dazu ist das Setting zu klaustrophobisch, und das ganze Gedröhne und Geflimmer kann auf Dauer schon ganz schön stressen. Von den kontemplativen Ausflügen in fremde Welten, wie man sie beispielsweise inzwischen auch in dem noch immer sträflich unterschätzten "No Man's Sky" unternehmen kann, ist das hier jedenfalls Lichtjahre entfernt. Dennoch macht es immer wieder Spass, eine Runde zu drehen, wobei es einem entgegenkommt, dass man jederzeit abspeichern kann. Das ist auch sehr zu empfehlen, denn die automatischen Speicherpunkte liegen arg weit auseinander.

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