E-Sport: Interview mit Julia "juliano" Kiran

"Frauen geraten viel schneller in Panik!"

Interview Ulrich Wimmeroth

Wir haben uns mit der weltweit erfolgreichen CS:GO-Spielerin über nicht vorhandene Männerdomänen, Bootcamps, Turnierstress und die 10.000 Stunden-Regel unterhalten.

Im Rahmen der diesjährigen gamescom haben wir uns mit Julia Kiran getroffen. Die charismatische Schwedin kann mit ihren gerade mal 23 Jahren bereits eine beachtliche "Counter-Strike"-Karriere vorweisen und spielte erfolgreich mit dem Team Secret, aktuell bei Dynasty Gaming Female, in der CS:GO-Liga um Ruhm, Ehre und satte Preisgelder.

Julia, war "Counter-Strike" eigentlich von Anfang an genau dein Spiel?

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Auf jeden Fall. Ich spiele zwar auch sehr gerne "Dota 2" oder "Heroes of Newerth", aber als ich bei "Counter-Strike 1.6" eingestiegen bin, wusste ich, das ist genau mein Ding. Mittlerweile konzentriere ich mich komplett auf "CS:GO" (Counter-Strike: Global Offensive), das suchte ich schon seit fünf Jahren und habe mit dem Spiel auch meinen ersten Turniersieg eingefahren. Das war 2013 in Paris bei dem Electronic Sports World Cup mit dem Team Bad Monkey Gaming. Eine richtig gute Zeit.

Dann hast du bestimmt schon früh angefangen zu zocken?

Oh ja (lacht), mit 11 Jahren. Ich bin also schon ein richtig alter Hase im Geschäft. Zum Glück haben das meine Eltern immer ganz locker gesehen und mich richtig unterstützt. Das war seinerzeit ja nicht unbedingt selbstverständlich und für Mädchen ganz besonders.

Findest du, dass es Frauen schwerer haben als Pro Fuss zu fassen?

Gerade bei Shootern wie CS sind sicher die meisten Spieler, gerade im semiprofessionellen und professionellen Bereich, schon Männer. Aber ich habe nie wirklich zu spüren bekommen, dass ich als Frau da irgendwie nicht dazugehören würde. Und gemeinsam mit meinen Mitspielerinnen zAAz, mimimicheater, Ant1ka und vilga, mit denen ich schon bei Team Secret zusammengespielt habe, bevor wir alle bei Dynasty Gaming Female unterschrieben haben, sind wir ein echtes Dreamteam. Das ist keine reine Männerdomäne mehr und ich bin mir sicher, dass weibliche Teams einfach bei Turnieren dazugehören. Probleme gibt es da eher mit der Panik.

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