Am stärksten umlagert: der Stand von CD Projekt RED (Quelle: Grupa MTP)
CD Projekt RED ist - nicht erst seit "The Witcher" - das Flaggschiff der polnischen Games-Branche. Und die ist deutlich dynamischer als etwa die deutsche Spieleindustrie! AAA-Projekte wie "Cyberpunk 2077" und "Dying Light 2", aber auch mittelgrosse Titel wie "Frostpunk" und "Superhot" haben Polen fest auf der internationalen Gaming-Landkarte verortet. In unserem Special anlässlich der Konferenz "Digital Dragons" in Krakau haben wir genauer beschrieben, was den Spielestandort Polen so stark macht.
Einer der Faktoren ist auf jeden Fall die enge Vernetzung der polnischen Entwicklerszene, die auch in Poznań wieder deutlich wurde: Dort fand nämlich parallel zur PGA die Game Industry Conference (GIC) statt. GIC-Cheforganisator Jakub Marszalkowski fasst das Erfolgsrezept zusammen: "Wissen, Qualität, Verfügbarkeit, Grösse, Reichweite und Inklusion." Mit "Inklusion" meint Marszalkowski, dass die GIC allen Entwicklern einen Besuch ermöglichen wolle: "Wir haben vernünftige Ticketpreise und bieten Stipendien und auch Betreuungsprogramme für die Kinder der Entwickler, die zur GIC kommen."
Organisiert die Game Industry Conference: Jakub Marszalkowski
Die Teilnahme lohnt sich auf jeden Fall, wie wir vor Ort feststellen konnten: An drei Tagen wurden jede Menge spannender Talks und Roundtables geboten, zu den Sprechern gehörten bekannte Leute wie Aleksander Kauch von 11 bit studios ("Frostpunk", "This War of Mine") oder Edmundo Bordeu von ACE Team ("Zeno Clash", "Rock of Ages"). "Dieses Jahr hatten wir das Pech, dass die EGX London ihren Termin auf unseren gelegt hat", räumt Marszalkowski ein. "Das haben wir ein bisschen an den Besucherzahlen gemerkt. Aber selbst angesichts dieser Konkurrenz ist es uns gelungen, weiter zu wachsen. Wir sind mittlerweile ziemlich bekannt und gross."
Sprach über das Design der Spielumgebung in "Blair Witch": Marcin Turecki von Bloober Team (Quelle: Grupa MTP)
Wie wichtig gerade Indie-Games bei PGA und GIC sind, wurde bei einem Messerundgang deutlich. Die "Indie Games Zone" befand sich dieses Jahr in Halle 5A - also in einer zentralen Verbindungshalle, die so ziemlich jeder Messebesucher irgendwann durchquerte. Dort konnte man Dutzende neuer Indie-Titel aus Polen, Deutschland und anderen europäischen Ländern ausprobieren. Zu unseren persönlichen Highlights zählte der Slasher "Elderborn", der wirklich fantastisch aussieht, oder auch das sehr atmosphärische "A Game about a Flame", das ein bisschen an "Limbo" erinnert und ähnliche "Licht-Spielmechaniken" aufweist wie "Alan Wake".