Fallout 76: Wastelanders - Test /Review

Appalachia, wie es lebt und quatscht

Test Video olaf.bleich getestet auf PlayStation 4

Verwandelt die kostenlose "Wastelanders"-Erweiterung Bethesdas Online-RPG "Fallout 76" in ein ganz neues Spiel? Wieso es für das Abenteuer ein Neuanfang, aber dennoch nicht der totale Durchbruch ist, erfahrt ihr im Test.

Mit "Fallout 76" tat sich Bethesda keinen Gefallen. Bereits im Vorfeld hofften Fans des Endzeit-Rollenspiels auf einen Solo-Nachfolger der Kultserie. Doch als der Hersteller stattdessen ein MMORPG mit einer zudem auch noch leeren Spielwelt ankündigte, wurden die Gesichter lang und länger. Zum Release folgte dann der nächste Paukenschlag: Auch wenn "Fallout 76" in seinem Kern sicherlich keine Vollkatastrophe war, kratzten technische Probleme arg am Gesamtbild. Es folgten zweifelhafte Mikrotransaktionssysteme und andere Designsünden.

"Fallout 76" fiel gnadenlos durch, und das trotz oder gerade wegen des grossen Namens. Spielern fehlten die echten Quests und die schrägen Geschichten, die die Reihe seit über 20 Jahren auszeichneten. Die rund 70 Gigabyte grosse, kostenlose Erweiterung "Wastelanders" schafft Abhilfe: Endlich bevölkern Menschen Appalachia, und es gibt nun einen eigenen Story-Strang, der weit mehr ist als nur blanke Staffage.

Gut umgesetzte Zusatzkampagne

"Wastelanders" erweitert das Spiel um eine etwa 15- bis 20-stündige Kampagne, die ein Jahr nach "Fallout 76" ansetzt. In der Spielwelt Appalachia haben sich zwei Fraktionen breitgemacht: die Siedler und die Raiders. Die Geschichte rankt sich in diesem Fall um die Suche nach einem mysteriösen Schatz, auf den uns gleich Isela und Lacey vor dem legendären Vault 76 aufmerksam machen. Danach verschlägt uns die Reise zu The Wayward, einer Kneipe unweit des Startpunktes und ein zentraler Hub-Level. Der Besitzerin Duchess machen Raiders das Leben schwer, aber sie gibt vor zu wissen, wo sich der Schatz befindet. Das genügt uns!

Screenshot

Was schon nach einer Stunde auffällt: Diese geradlinige Geschichte mitsamt schrulligen Figuren wie dem Mutanten Mort passen deutlich besser zu "Fallout" als all das, was beim Hauptprogramm präsentiert wurde. Freut euch also auf gut vertonte und zwischendurch auch witzige Dialoge. Sehr schön: Das an "Fallout 3" angelehnte Dialogsystem baut immer wieder eure Charaktereigenschaften ein - manchmal auch mit haarsträubenden Konsequenzen. Versucht ihr etwa, euer Gegenüber mit dem Attribut Stärke einzuschüchtern, kann das ganz schnell nach hinten losgehen.

Appalachia wirkt insgesamt lebendiger, und immer wieder treffen wir auf interessante Charaktere und erleben kleine Geschichten. Zum Start etwa machen wir kurze Bekanntschaft mit einer Raiderin und ihrem kaputten Roboter. Okay, vielleicht haben wir ihn geschrottet. Als wir ihr dann einen Fusionskern als Reparatur-Kit anbieten, fliegt alles in die Luft. Diese Elemente machen "Wastelanders" besser als "Fallout 76".

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