Farpoint - Vorschau

Das Ungeziefer der Zukunft

Vorschau Video Michael

Staub und Stein

Die Anspielrunde beginnt auf einer sandigen Ebene an deren Seiten sich lange Felswände in den Himmel schieben. Ein Stück voraus lässt sich eine fahle Silhouette ausmachen, ein digitaler Schatten von einem der verschwundenen Astronauten, der das Geschehen einleitet. Dann geht’s weiter voran. Schon bald ist ein Rascheln und Kratzen zu hören. Erste Spinnen gross wie Autoreifen kriechen aus Felsspalten und holen zum Sprung aus. Mit beiden Händen wird das Gewehr hoch gerissen, gezielt und gefeuert. Dafür muss die VR Aim wie ein echtes Gewehr gehalten werden, denn nur so lässt sich im Sturmgewehr-Modus durch das Visier zielen. Die Schüsse zerfetzen die ersten beiden Krabbelviecher mit einem fleischigen Klatschen. Eine dritte Spinne springt uns direkt entgegen. Mit einem Druck auf eine Schultertaste am Rücken der VR Aim wird in den Schrotflinten-Modus gewechselt. Ein krachender Schuss aus der Hüfte zerhexelt das Ungeziefer vor unserem Gesicht. Imposant, etwas eklig … und äusserst befriedigend.

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Die Bewegung in „Farpoint“ kommt eher gemächlich. Im Schaufensterbummel-Tempo geht es an Abhängen vorbei und durch Höhlen, wobei sich eine schon beeindruckende Optik zeigt. Staub wirbelt durch die Luft, die Felsen wirken rau und die Sonne blendet. Jedoch scheint all das auch flach, karg und leider irgendwie sehr leblos. Aber die regelmässig aufpoppenden Gegner sorgen da schon für Ablenkung. Denn nach den ersten Kanonenfutter-Angreifern graben sich plötzlich Monster-Krabbler im Kleinlaster-Format aus dem Boden, die zahlreiche Mini-Spinnen auf uns hetzen. Sind die kleinen Biester abgewehrt, muss den Giganten mit gezielten Schüssen die Chitinpanzerung an den Beinen zerbröckelt werden. Nebenher feuern weitere Arachniden Säurekugeln aus ihren Hinterteilen. Steif rumstehen ist da nicht. Es muss nach links und rechts ausgewichen und hinter Felsen in Deckung gegangen werden. Zielen, feuern, verstecken. Zwischendurch muss die Waffe abkühlen. Ein schneller Wechsel zwischen Schrotflinte und Sturmgewehr ist angesagt. Das kann schon hitzig werden!

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Zweifellos ist „Farpoint“ keine Casual-Schiesserei, sondern sogar überraschend hart. „Wir wollen einen Core-Titel, ein Spiel für echte Gamer“, begründet Nolta den Schwierigkeitsgrad. „Es soll fordern und sich authentisch anfühlen.“ Daher knausert das Game beispielsweise mit den explosiven Mini-Rakten, die das ein oder andere Gefecht erleichtern könnten. Auch all zu viele neue Waffen würde der Spieler im Laufe der Story nicht finden. Stattdessen schocken die Entwickler lieber mit Spinnen, die einen von der Seite anfallen oder lassen manch achtbeiniges Ungeheuer plötzlich grollend auf einen zu spurten. Da bolzt man schon mal aus Schock das ganze Schrotmagazin leer – und das nur, um dann doch totgerammt zu werden. Bricht dann nur fünf Minuten weiter im Spiel letztlich ein 30-Meter-Arachnid mit gefletschtem Maul durch eine enge Felsspalte, dann ist das nicht nur unheimlich beeindruckend, sondern auch respekteinflössend. Vor allem wenn die mickrigen Sturmgewehrkugeln dem dicken Panzertier so gar nichts anhaben mögen.

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