Die GAMES.CH-Kolumne #01-2020: Games Never Made #2

Die (vielleicht wichtigsten) Games, die es nie gab: Teil 2

Kolumne Video Michael

Wes Craven's Principles of Fear

Es wäre ein Novum gewesen: Einer der grössten Namen des Horrorkinos wagt sich an das noch junge, aber spannende Medium Videospiel heran. Genau das sollte Mitte der 1990er-Jahre geschehen, denn da brachte der Publisher Asylum Entertainment das für das Horror-Adventure "Dark Seed" bekannte Studio Cyberdreams mit Wes Craven zusammen, dem Regisseur von "Das Ding aus einer anderen Welt" und "A Nightmare on Elm Street". Gemeinsam sollten sie ein 3D-Horror-Abenteuer à la "Alone in the Dark" entwerfen - und dafür hatte Craven eine originelle Idee.

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Sein Konzept war durchaus faszinierend. Der Spieler sollte ein Horrorhaus erforschen und dabei sukzessiv mit Aufgaben und Rätseln konfrontiert werden. Die sollten jeweils die Inkarnation dessen sein, was Wes Craven als die "Prinzipien der Angst" erdacht hatte: Die Angst vor dem Fallen, vor dem Ertrinken, vor Chaos und einigen weiteren Dingen. Cyberdreams versprach dazu, den Spieler in "Wes Craven's Principles of Fear" mit Halluzinationen und echten Schockmomenten zu quälen - ähnlich wie es "Call of Cthulhu" macht.

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Die Entwicklung ging gut voran, und auf der E3 1997 konnte das Studio der Fachpresse bereits eine frühe Fassung präsentieren. Die soll grafisch nicht unbedingt beeindruckt haben, doch die Idee hätte, wie es heisst, gefesselt. Doch dann wurde Wes Craven, der von Beginn an stark in die Entwicklung eingebunden war, für ein Filmprojekt rekrutiert, das mehr und mehr seine Aufmerksamkeit forderte. Seine Managerin, so erzählte später einer der Entwickler, habe das Projekt dann im Namen des 2015 verstorbenen Regisseurs abgebrochen. Zu schade, denn es hätte ein Meilenstein der Horror-Games-Geschichte werden können.

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