Crystal Chronicles Remastered - Test / Review

Nicht alles, was glänzt, ist Kristall

Test Video Joel Kogler getestet auf Nintendo Switch

Das ursprünglich 2003 erschienene "Final Fantasy: Crystal Chronicles" ist weitaus bedeutender, als es vielleicht auf den ersten Blick scheinen mag. Nachdem Square Enix sich von Nintendo-Konsolen abwandte und seine Spiele primär auf Sony-Systemen veröffentlichte, war "Crystal Chronicles" die Rückkehr der beliebten JRPG-Serie auf einer Nintendo-Plattform. Die Idee war, ein einsteigerfreundliches Action-Rollenspiel mit lokalem Kooperativmodus zu erschaffen, in dem bis zu vier Freunde zusammen eine Welt erkunden können. Damals scheiterte das Spiel vor allem daran, dass für den Mehrspieler-Part jeder Teilnehmer einen Game Boy Advance und ein Link-Kabel brauchte, um auf dem GameCube zu spielen - bei vier Spielern standen also ganze vier Konsolen im Raum. Die überarbeitete Fassung verspricht satte 17 Jahre später nicht nur eine bessere Zugänglichkeit, sondern auch eine hübschere Grafik. Wir haben uns angeschaut, ob und wie gut das gelungen ist.

Abenteuer im tiefen Nebel

Wie die meisten "Final Fantasy"-Titel spielt auch "Crystal Chronicles Remastered" in seiner ganz eigenen Fantasy-Welt. Diese wird von vier Rassen bevölkert, den humanoiden Clavat, dem Gemüse-Volk Liltie, den magischen Yuke und zu guter Letzt den barbarischen Selkie. Die einst offene Welt ist seit geraumer Zeit mit einem tödlichen Nebel, dem Miasma, überzogen, der den meisten Lebewesen innerhalb kürzester Zeit den Garaus macht. Um sich davor zu schützen, haben Siedlungen magische Kristalle, die das Miasma zurückhalten - doch auch sie werden mit der Zeit verunreinigt. Es ist die Aufgabe der Kristall-Caravanen, die magische Substanz Myrrh aus den gefährlichsten Ecken der Welt zu sammeln, um damit die Kristalle zu reinigen. Als frischer Abenteurer aus eurem Dorf schliesst ihr euch genau einem solchen Caravan an, um die weite Welt zu erkunden. Dazu erstellt ihr einen oder auch mehrere Charaktere für euren Karavan. Ihr wählt eure Rasse sowie das Handwerk eurer Eltern, und dann seid ihr schon bereit, in euer erstes Abenteuer zu ziehen.

Screenshot

In "Final Fantasy: Crystal Chronicles Remastered" schliesst ihr relativ kurze Dungeons ab, in denen ihr kleinere Rätsel löst, Materialien sammelt und Bosse bekämpft. Erfahrungspunkte als solche gibt es nicht, stattdessen entscheiden Ausrüstung und Artefakte, wie stark euer Charakter ist. Die Artefakte sammelt ihr zunächst im Level selbst, dürft aber nach dem Besiegen des Bosses nur eines davon behalten, das ihr dann auf euren weiteren Reisen mitnehmt. Nach jeweils drei erledigten Dungeons ist das Jahr vorbei, und ihr kehrt zurück in euer Dorf, während sich neue Wege auftun und weitere Gebiete freigeschaltet werden. Eine klassische Geschichte erzählt "Crystal Chronicles" dabei nicht, vielmehr erhaltet ihr am Ende jedes Jahres einen Rückblick auf eure ganz persönliche Geschichte mit den Ereignissen und Gebieten, die ihr bereist habt. Dieser prozedurale Ansatz, eine Story zu erzählen, ist zwar ganz nett, bietet aber nicht die denkwürdigen Charaktere, für die "Final Fantasy" üblicherweise bekannt ist.

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